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Essen: Haus wegen Einsturz-Gefahr evakuiert – Parallelen zu Hotel in Kröv?


Räumung wegen Einsturzgefahr
So geht es mit dem Hochhaus in Freisenbruch weiter

Von t-online, jum

Aktualisiert am 08.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Der Hochhauskomplex auf dem Spervogelweg in Essen-Freisenbruch (Archivbild): Ende Juni wurde das Gebäude geräumt. (Quelle: IMAGO/UwexMoeller)

Wegen erhöhter Einsturzgefahr muss ein Hochhaus im Essener Stadtteil Freisenbuch im Juli geräumt werden. So ist der aktuelle Stand.

In Kröv an der Mosel ist ein Hotel eingestürzt. Zahlreiche Menschen wurden dabei verletzt, zwei sogar getötet. Die Ursache für die Katastrophe ist noch unklar. Auch in Essen gibt es ein Haus, das laut Einschätzung von Experten stark einsturzgefährdet ist – auf dem Spervogelweg im Stadtteil Freisenbruch.

Anders als beim Hotel in Kröv war die Instabilität aber bereits im Vorfeld festgestellt worden. Sie rührt daher, dass sich unter dem Hauskomplex ein instabiler Bergbau-Schacht befindet. Dieser droht abzusacken, was die Verantwortlichen in Essen zum schnellen Handeln zwang.

Nach einem Gutachten wurde das Haus als nicht mehr standsicher eingestuft, die Tragfähigkeit des Fundaments sei nicht mehr gewährleistet, hieß es dazu vonseiten der Feuerwehr.

Dauer der Arbeiten ungewiss

Bereits Mitte Juni wurden die Bewohner des achtstöckigen Wohnkomplexes gegen 22 Uhr dazu aufgefordert, das Nötigste zu packen und sich zu ihren Privatautos oder bereitgestellten Bussen zu begeben. Wie die "Bild" berichtet, kam ein Großteil bei Freunden und Verwandten unter, manche sind im Hotels, 30 Personen sollen derzeit in Notunterkünften der Stadt leben.

Wie lange sie dort noch bleiben müssen, ist ungewiss. Laut "Radio Essen" sollen sie aber rund drei Monate nicht in ihre Wohnungen können. Denn der Untergrund des Hauses muss zunächst aufwendig saniert werden. Erste Arbeiten haben demnach bereits begonnen. Die Bezirksregierung Arnsberg bereitet damit die Absicherung des Hauses vor. Zunächst müssen im Keller aber Wände entfernt und Heizungsrohre verlegt werden.

Bezirksregierung kann Zeitraum nur grob eingrenzen

Es werde ein großer Abfangträger eingebaut, der von innen nach außen die Gebäudelast abfangen soll. Erst wenn alle vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen sind, kann die eigentliche Absicherung des Schachtes beginnen.

Nach Angaben von "Radio Essen" soll der Schacht auf alten Plänen wohl falsch eingezeichnet gewesen sein, weshalb das Haus so gebaut wurde. Die Bezirksregierung Arnsberg erklärte t-online auf Nachfrage jedoch, dass in den ursprünglichen Karten aus dem 19. Jahrhundert der Schacht korrekt verzeichnet wurde. Bei der Übertragung in neue Kartensysteme sei es dann allerdings durch kartografische Fehler zu einer fehlerhaften Einzeichnung des Bereichs gekommen. Dies sei jedoch kein ungewöhnlicher Einzelfall.

Zur Dauer der Arbeiten könne derzeit keine valide Aussage getroffen werden, da die geplanten Tätigkeiten keinesfalls alltäglich seien und schlichtweg Erfahrungswerte dazu fehlen. Beim kursierenden Zeitraum von drei Monaten handle es sich nur um einen grob veranschlagten Mindestzeitraum. Es sei aber davon auszugehen, dass weitere Monate hinzukommen werden, bis das Haus wieder sicher und bewohnbar ist.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Stadt Essen
  • Anfrage bei der Bezirksregierung Arnsberg und die Wohnbau eG
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