Anschlag zerstörte Yasins Leben Messerangriff in Fitnesscenter: Comedian und Polizisten sammeln Spenden

Der 21-jährige Sportler Yasin Güler eilte während eines brutalen Angriffs in einem Duisburger Fitnessstudio im April zur Hilfe. Sein Mut wurde ihm zum Verhängnis.
Rund vier Monate ist es her, als im Duisburger Fitnessstudio der Kette "John Reed" ein Angreifer vier Menschen mit einem Messer schwer verletzte. Ein Opfer des brutalen Angriffs ist der 21-jährige Yasin Güler. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter Duisburg hat nun eine Spendenaktion gestartet. Der Comedian Abdelkarim und viele andere unterstützen die Aktion mit Aufrufen in ihren Netzwerken.
Das Schicksal des jungen Mannes liest sich herzzerreißend: Yasin Güler ist heute 21 Jahre alt. Er lebt alleine mit seiner Mutter Nicole in Oberhausen. Ein junger Mann mit Zielen. Nach seinem Abitur studiert er Germanistik und Geschichte auf Lehramt in Bochum. Nebenbei treibt er Sport. Am 18. April 2023 wurden ihm sein Hobby und seine Bereitschaft, Hilfesuchenden beizustehen, zum Verhängnis.
Amokläufer stach mehrmals auf ihn ein
Auf den Treppen des Fitnessstudios trifft Yasin den Comedian Abdelkarim, der sein Training beendet hat. Yasin ist ein großer Fan. Es kommt zum kurzen Gespräch, dann wünscht Abdelkarim ihm ein gutes Training und zur Verabschiedung schütteln sich beide die Hände. Drei Minuten später haben sich sein Leben und das seiner Mutter für immer verändert.
Während Yasin sich fürs Training umkleidet, hört er Hilferufe eines Mannes aus einer benachbarten Kabine. Ohne langes Überlegen eilt er dem in Not befindlichen Mann zur Hilfe. Plötzlich sieht er, wie ein mit einem langen Messer bewaffneter Amokläufer von dem Mann ablässt und unvermittelt auf Yasin einsticht. Yasin wird am Unterbauch verletzt, verliert viel Blut und verdankt sein Leben der Hilfe einer zufällig anwesenden Rettungssanitäterin. Der Amokläufer hat derweil vier Männer zum Teil lebensgefährlich verletzt und die Flucht ergriffen.
Lange unsicher, ob Yasin wieder aufwacht
Yasin und die Ärzte in einem Duisburger und einem Düsseldorfer Krankenhaus kämpfen fortan um Yasins Leben. Zehnmal sei er operiert worden. Fünfmal weiß man nicht, ob Yasin jemals wieder aufwacht. Ein Leben, das nicht mehr dasselbe sein kann wie vor dem 18. April 2023. Zwölf Wochen liegt Yasin im Krankenhaus, einen Großteil davon auf der Intensivstation. Yasins Chancen zu überleben, stehen sehr schlecht. Dennoch kämpft er sich ins Leben zurück, wobei das Attentat einen hohen Tribut zollt. Yasin hat keine funktionierende Niere mehr. Er muss dreimal die Woche zur Dialyse und ist dringend auf eine Spenderniere angewiesen.
Yasin hat Angstzustände und Albträume, kann nicht mehr alleine schlafen, nicht mehr essen, was er möchte. Seine Mutter Nicole, die Yasin täglich betreut, kann nicht mehr arbeiten gehen. Die Familie ist nicht in der Lage, die Studiengebühren für das Herbstsemester aufzubringen. Der Verlust des Studienplatzes droht.
Mitglieder des Bundes Deutscher Kriminalbeamter aus Duisburg erlebten laut eigenen Angaben Yasins bewegendes Schicksal zum Teil hautnah mit. Mit dem Aufruf auf dem Spendenportal "gofundme" wollen sie nun Spenden sammeln. "Hilfe ist dringend nötig", so der BDK Duisburg.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- bdk.de: Bund Deutscher Kriminalbeamter Duisburg
- gofundme.com: Blindwütiger Anschlag zerstört Yasins Zukunft