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Tiefgaragenmord in Bochum – Pizzalieferant tötete Audifahrer wohl wegen Foto


Ermittler nach Tiefgaragenmord sicher
Pizzalieferant erschoss Audi-Fahrer wegen eines Fotos

Von t-online, mtt, tht

Aktualisiert am 25.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Tatort und Opfer: Christian N. wurde tot in seinem Auto in der Tiefgarage entdeckt.Vergrößern des Bildes
Tatort und Opfer: Christian N. wurde tot in seinem Auto in der Tiefgarage entdeckt. (Quelle: Polizei)
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Ein Mann saß erschossen in seinem Audi TT. Wochenlang rätselten die Ermittler. Jetzt haben sie zwei Verdächtige – und gaben ein unglaubliches Motiv bekannt.

Der Auslöser für den Tiefgaragenmord von Bochum soll ein einfacher Verkehrsstreit gewesen sein. Am Donnerstag erstatteten die Ermittler der Mordkommission "Garage" gemeinsam mit Staatsanwaltschaft Philipp Rademacher Bericht über die neuesten Erkenntnisse in dem Fall.

Was sie zu erzählen haben, klingt unfassbar: Die Tat scheint aus Rache verübt worden zu sein. Der mutmaßliche Täter, ein 26 Jahre alter Pizzalieferant aus Dortmund, fühlte sich wohl zu Unrecht nach einer Auseinandersetzung fotografiert. Tage später soll er zum Mörder geworden sein.

Eine Tat wie eine Hinrichtung

Am Morgen des 7. März lauerte er laut Ermittlern dem Opfer Christian N. in einer Gemeinschaftstiefgarage am Bochumer Hustadtring auf. Als N. in seinen Audi TT gestiegen war und den Motor gestartet hatte, soll der Verdächtige insgesamt sieben Mal abgedrückt haben. Fünf Projektile seien durch Fenster und Karosserie in den Körper von N. eingedrungen, berichtete die "WAZ".

Eine Tat wie eine Hinrichtung – die die Ermittler lange rätseln ließ. Denn das Opfer lebte sehr zurückgezogen. Noch vergangene Woche sagte Staatsanwalt Philipp Rademacher t-online: "Der Fall ist wirklich knifflig. Wir haben das Opfer gläsern gemacht. Heißt: Arbeitskollegen vernommen, Laptops durchsucht und seinen sozialen Umkreis analysiert. Aber – nichts."

Zeuge bekam Streit zwischen N. und dem Lieferanten mit

Die Ermittler konnten sich nicht erklären, wieso jemand den 58-Jährigen unbedingt töten wollte. Bis sie auf den Pizzalieferanten und einen Freund von ihm aus Witten stießen. Beide Männer rückten durch eine Funkzellenauswertung in den Fokus der Ermittler.

Der 26-Jährige, so berichteten es die Ermittler am Donnerstag, sei am 3. März mit dem späteren Opfer in Streit geraten. Ein Zeuge habe mitbekommen, wie sich die Männer in Dortmund beharkten, wo N. arbeitete. Um was es genau ging, sei allerdings noch unklar. Einen Unfall habe es wohl nicht gegeben.

Staatsanwalt: Opfer pochte auf Recht und Ordnung

Christian N. soll ein sehr penibler Mensch gewesen sein. Staatsanwalt Rademacher formulierte es laut "WAZ" so: "Durch die Ermittlungen ist bekannt geworden, dass das Opfer sehr rechtstreu war und auf die Einhaltung von Regelung und Ordnung gepocht hat."

N. soll seinen Kontrahenten fotografiert und sich dann geweigert haben, das Bild zu löschen. Das soll den Pizzalieferanten auf die Palme gebracht haben. Kurz darauf rief er den bisherigen Erkenntnissen zufolge bei der Polizei an und erkundigte sich, ob es rechtens gewesen sei, ihn zu fotografieren.

Wohl Tatwaffe und Munition gefunden

In dem mutmaßlichen Täter muss es heftig gebrodelt haben. Laut "Bild" spähte er das Opfer aus und plante gemeinsam mit einem Bekannten aus Witten die Tat. Nachdem er vier Tage nach dem Streit auf Christian N. geschossen habe, soll sein Bekannter den Schützen abgeholt haben.

Am Mittwoch schlugen schließlich SEK-Beamte bei den beiden Männern zu. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, konnten in einer der Wohnungen auch eine 9-Millimeter-Pistole vom Typ "Viking" samt Munition sichergestellt werden. Nach aktuellem Ermittlungsstand handle es sich um die Tatwaffe. Beide Verdächtigen befänden sich inzwischen in U-Haft.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Polizei Bochum vom 25. Juni 2023
  • waz.de: "Garagen-Mord in Bochum: Verkehrsstreitigkeit war Tatmotiv"
  • bild.de: "Telekom-Mitarbeiter wegen eines Fotos erschossen"
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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