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A40: LKW-Fahrer fleht um Hilfe – fast niemand reagiert


Fehlendes Mitgefühl
Lkw-Fahrer fleht auf A40 um Hilfe – fast jeder fährt vorbei

Von t-online, tht

12.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Autobahn A40 in Bochum.Vergrößern des BildesDie Autobahn A40 im Ruhrgebiet (Archivbild). (Quelle: Franz-Peter Tschauner/Archi./dpa)

Auf dem Seitenstreifen der A40 hielt ein Rumäne, der neben seinem Lkw lag, verzweifelt einen Zettel mit einem Hilfeschrei hoch: "112". Fast jeder fuhr vorbei.

Ein Vorfall auf der A40 bei Essen macht nachdenklich: Ein rumänischer Lkw-Fahrer lag am Donnerstag in sengender Hitze auf dem Seitenstreifen vor seinem Lkw und flehte mit einem Plakat um Hilfe. Doch kaum jemand reagierte auf den Hilferuf. "Ein Großteil der Autofahrerinnen und Autofahrer fuhr an dem hilfsbedürftigen Mann vorbei, ohne sich zu kümmern oder den Notruf zu wählen", teilte die Polizei in Düsseldorf mit.

Die Autobahnpolizei hatte am Donnerstag bemerkt, dass viele Verkehrsteilnehmer am Autobahndreieck Essen-Ost aufgrund eines Lkws auf dem Seitenstreifen stark abbremsten. Als sich die Streife dem Sattelzug näherte, konnten die Beamten vor dem Lkw, dessen Fahrertür laut Polizei weit offenstand, eine davor sitzende, halb liegende Person erkennen. "Offenkundig handelte es sich um den rumänischen Fahrzeugführer, der sich in einer akuten Notlage befand", so die Polizei. Er hielt dabei einen Zettel mit der Aufschrift "112" hoch.

Nur ein einziger Notruf ging ein

Als sich die Beamten dem Mann näherten, erkannten sie, dass er immer wieder auf seinen Brustkorb deutete. Sofort verständigten sie Notarzt und Rettungswagen. Während der Erstversorgung hielt schließlich ein Autofahrer an und unterstützte die Hilfeleistungen der Beamten. Aufgrund seines kritischen Zustandes habe der rumänische Fahrer keinerlei Angaben mehr machen können.

Ein Rettungswagen brachte ihn zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Im Nachgang ergaben die Ermittlungen, "dass offenbar lediglich eine Verkehrsteilnehmerin beim Vorbeifahren per Telefon die Feuerwehr Essen verständigt hatte", teilte die Polizei mit. Kein weiterer Verkehrsteilnehmer hatte angehalten. Die Polizei appelliert an die Bevölkerung: "Jeder kann sich einmal selbst in einer Notlage befinden. Erste Hilfe oder zumindest das Wählen des Notrufs sollte für jeden selbstverständlich sein."

Verwendete Quellen
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