Erfurt Ramelow will Bewegungsradius der Thüringer einschränken

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält angesichts der noch immer hohen Infektionswerte eine Verschärfung der Thüringer Corona-Regeln für nötig. Er habe dem Kabinett vorgeschlagen, nach dem Beispiel von Sachsen den Bewegungsradius der Menschen im Freistaat auf 15 Kilometer im Umkreis ihres Wohnortes zu beschränken, sagte Ramelow am Sonntag in Erfurt. Entscheidungen werde das Thüringer Kabinett am Dienstag nach den Bund-Länder-Gesprächen fällen, kündigte er an.
Ramelow reagierte damit auch auf den Ansturm, den es am Wochenende auf die Wintersportgebiete im Thüringer Wald gab, wo sich entgegen den Kontaktbeschränkungen Menschen aus verschiedenen Landesteilen sowie aus Franken begegneten.
Nach Angaben des Regierungschefs sollen Schulen und Kindergärten im Freistaat bis Ende Januar geschlossen bleiben. So lange würde der Lockdown beibehalten. Eine Notbetreuung solle es "nur in abgespeckter Form" geben bis zum 1. Februar, an dem der eingeschränkte Regelbetrieb wieder aufgenommen werde.
Welche Eltern Anspruch auf Notbetreuung ihrer Kinder hätten, soll am kommenden Dienstag nach dem Bund-Länder-Gespräch entschieden werden. Er könne sich vorstellen, dass nicht bestimmte Berufsgruppen wie im Frühjahr 2020, sondern Arbeitnehmer aus bestimmten Bereichen, "die zur Pandemiebewältigung und -abwehr wichtig sind", diesen Anspruch bekämen. Das träfe neben medizinischem und Pflegepersonal beispielsweise auch auf die Mitarbeiter von Behörden zu, die Anträge auf Corona-Hilfen bearbeiten.
Vorgesehen sei in Thüringen außerdem, dass Schüler der Jahrgänge, in denen Abschlüsse anstehen, sowie ihre Lehrer mit negativem Corona-Tests bereits im Januar an die Schulen zurückkehren könnten.