Proteste gegen Corona-Regeln 21 Strafanzeigen nach illegaler Demo auf dem Domplatz

Bei der verbotenen Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Erfurt hat die Polizei Hunderte Personalien aufgenommen. Fast 400 Ordnungswidrigkeiten und 21 Strafanzeigen wurden erfasst – auch gegen Polizisten.
Im Zuge der illegalen Proteste gegen die Anti-Corona-Maßnahmen am Samstag in Erfurt hat die Polizei Personalien von rund 400 Demonstranten aufgenommen. Es seien 21 Strafanzeigen und 382 Ordnungswidrigkeiten erfasst worden, sagte eine Sprecherin der Polizei Erfurt am Montag auf Anfrage. Bei den Strafanzeigen gehe es zum überwiegenden Teil um Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und um Beleidigungen. Auch stellten Demonstranten Strafanzeige gegen Polizisten – zum Beispiel wegen Körperverletzung. Bei den Ordnungswidrigkeiten ging es nach Angaben der Polizei vor allem um Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz und gegen die Anti-Corona-Regeln, die in Erfurt gelten.
Embed
Nach Angaben der Sprecherin seien die Teilnehmer etwa eine halbe Stunde lang von der Polizei gewarnt worden, bevor die Personalien der Teilnehmer erfasst wurden. Anschließend wurden die Ausweisdokumente der Protestler abgefilmt und damit die persönlichen Daten erfasst. Sie sollen nun an die Stadt Erfurt übermittelt werden.
Innenminister Maier dankt Einsatzkräften und kritisiert AfD
Am Samstag hatten sich ungeachtet eines gerichtlichen Verbots rund 500 Menschen auf dem Domplatz in der Erfurter Innenstadt versammelt, um gegen die Anti-Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Teils eskalierte die Situation Beobachtern zufolge, als die Sicherheitskräfte versuchten, die nicht genehmigte Zusammenkunft aufzulösen und die Identitäten der Teilnehmer festzustellen. Auch Rettungswagen waren im Einsatz.
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) dankte der Polizei "für das konsequente Durchgreifen auf dem Domplatz", wie Maier am Montag beim Kurznachrichtendienst Twitter schrieb.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Wie zuvor bereits Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kritisierte Maier, dass Landtagsabgeordnete der AfD bei der Demo dabei gewesen seien, die "durch ihr unverantwortliches Verhalten die Gesundheit von Unbeteiligten und Polizistinnen und Polizisten gefährdet haben", schrieb der Innenminister.
- Nachrichtenagentur dpa