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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Helden des Monats Thomas Görlich und sein unermüdlicher Einsatz in der Wasserrettung
Seit 1999 ist Thomas Görlich Teil der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Warum er diese ehrenamtliche Tätigkeit auch nach 25 Jahren noch wahrnimmt.
Im hektischen Alltag als Rettungsdienstmitarbeiter findet Thomas Görlich dennoch Zeit für eine ebenso anspruchsvolle wie erfüllende ehrenamtliche Tätigkeit: Seit nunmehr 25 Jahren engagiert sich der 39-Jährige bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Görlich, der seine ersten Taucherfahrungen in einem Tauchsportclub gesammelt hat, stieß 1999 zur DLRG und hat sich seither unermüdlich für die Wasserrettung eingesetzt. "Ich habe über das Tauchen zur DLRG gefunden. Die Kameradschaft und der Spaß am Wassermetier haben mich motiviert, mich ehrenamtlich zu engagieren", erzählt Görlich. Die Mitglieder der DLRG seien wie eine kleine Familie, die sich gegenseitig unterstütze, wo es nur gehe.
Vielfältige Aufgabenbereiche
Als ehrenamtlicher Mitarbeiter hat Görlich vielfältige Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Er ist nicht nur für die Absicherung und Planung der Einsätze zuständig, sondern auch für die Materialwartung und Instandsetzung der Ausrüstung, die bei Einsätzen benötigt wird. "Es gibt viel Schreibkram und technische Aufgaben", erklärt Görlich. "In der Praxis bin ich Ausbilder für den Wasserrettungsdienst und arbeite daran, Tauchlehrer zu werden. Ich bilde die Leute in verschiedenen Modulen aus und bin als technischer Leiter und Taucheinsatzführer auch bei Einsätzen dabei."
Fast jeden Tag widmet sich Görlich seiner ehrenamtlichen Arbeit beim DLRG. "Je nach Bedarf können es eine bis fünf Stunden täglich sein", sagt er. Seine Hauptverantwortung als technischer Leiter Einsatz umfasst die Zuständigkeit für Veranstaltungen und das Materialmanagement, einschließlich der Fahrzeuge. Zudem leitet er die Taucherstaffel Erfurt im Katastrophenschutz.
"Können nur im Team arbeiten"
Ein besonders denkwürdiger Einsatz ereignete sich im Dezember 2023 in Hildburghausen. "Kurz vor zwei Uhr wurden wir von der Leitstelle Erfurt alarmiert. Eine Person war in einem Wehr hängen geblieben, Hildburghausen hatte Hochwasser, und die Person war ertrunken. Es ging um die Bergung", berichtet Görlich. Der komplexe Einsatz erforderte eine enge Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Polizei. "Wir als Taucher wussten zunächst nicht, wo die Person geblieben war, und mussten sie erst lokalisieren."
Die größten Herausforderungen in seiner ehrenamtlichen Arbeit sieht Görlich in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Das erfordert viel Organisation und Unterstützung von allen Seiten", erklärt er. Teamarbeit spielt in Görlichs Tätigkeit eine entscheidende Rolle. "Teamarbeit hat bei uns einen riesigen Stellenwert. Wir können nur im Team zusammenarbeiten, ein Einzelner kann nichts ausrichten", betont er.
Thomas Görlichs Engagement und seine Fähigkeit, Beruf und ehrenamtliche Arbeit miteinander zu vereinen, machen ihn zu einem guten Beispiel für ehrenamtliches Engagement in der Wasserrettung. Seine Leidenschaft für das Tauchen und die Kameradschaft innerhalb der DLRG motivieren ihn, weiterhin mit vollem Einsatz dabei zu sein.
- Eigenes Interview