Düsseldorf Dramatischer CDU-Absturz und SPD-Höhenflug auch in NRW
Sieben Monate vor der Landtagswahl zieht die SPD in der Wählergunst laut einer jüngsten repräsentativen Umfrage auch in Nordrhein-Westfalen rasant an der regierenden CDU vorbei. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die "Bild-Zeitung" (Mittwoch) legt die lange abgeschlagene SPD im Vergleich zu einer Insa-Umfrage vom Mai um 13 Prozentpunkte zu und landet damit bei 33 Prozent.
Exakt so viel hatte die CDU bei der Landtagswahl 2017 in NRW erzielt. Im Vergleich zu ihrem damaligen Wahlergebnis stürzt die Landespartei des scheidenden Ministerpräsidenten Armin Laschet hier nun aber um 13 Punkte auf nur noch 20 Prozent ab und verliert damit gemessen an der Mai-Umfrage noch einmal fünf Punkte.
Wäre jetzt schon Landtagswahl, käme es demnach zu einem Regierungswechsel in NRW, weil Schwarz-Gelb mit nur noch 35 Prozent keine Mehrheit mehr hätte. Die SPD, die 2017 mit 31,2 Prozent der Wählerstimmen auf Platz 2 gelandet war, könnte nun mit Grünen oder FDP eine parlamentarische Mehrheit im Düsseldorfer Landtag erzielen.
Die FDP überholt der Umfrage zufolge mit aktuell 15 Prozent (2017: 12,6) die Grünen, die demnach 13 Prozent erreichen. Für die Öko-Partei wäre das zwar ein deutlicher Zuwachs gegenüber ihrem mageren Landtagswahlergebnis von 2017 (6,4 Prozent), allerdings auch ein Ende des Umfragehochs, das sie im Mai noch bei 26 Prozent in NRW gesehen hatte. Mit diesen Werten der beiden kleineren Parteien wären eine rot-grüne sowie eine rot-gelbe Koalition und auch ein Bündnis aus CDU, FDP und Grünen möglich, ebenso wie eine Koalition aus CDU und SPD.
Die AfD würde laut Insa mit acht Prozent im Düsseldorfer Landtag bleiben (2017: 7,4), alle anderen Parteien würden den Einzug verfehlen - darunter die Linke mit nur vier Prozent.
Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.