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Rhein bei Düsseldorf: Krebserregender Stoff im Fluss entdeckt


Proben aus dem Rhein
Krebserregender Stoff: Stadtwerke fordern Handeln

Von t-online, pb

Aktualisiert am 17.01.2025 - 06:38 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Rhein am Medienhafen in Düsseldorf (Archivfoto): Im Wasser des Flusses wurde der Stoff PFOS entdeckt.Vergrößern des Bildes
Der Rhein am Medienhafen in Düsseldorf (Archivfoto): Im Wasser des Flusses wurde der Stoff PFOS entdeckt. (Quelle: IMAGO/imago)
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Umweltschützer wittern einen Skandal: Im Rhein wurden krebserregende Ewigkeitschemikalien gefunden. Warum deren Beseitigung nahezu unmöglich ist.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat bei Untersuchungen des Rheinwassers besorgniserregende Werte der gefährlichen Chemikalie PFOS festgestellt. Die gemessenen Konzentrationen übersteigen den Umweltgrenzwert um das Sechsfache, wie aus den Wasserproben hervorgeht.

Bei Messungen im August und Oktober 2024 wurden insgesamt acht Proben an verschiedenen Standorten zwischen Dormagen und Leverkusen, darunter auch in Düsseldorf, entnommen. Die nachgewiesene Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) gilt als krebserregend und kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.

Besonders problematisch: PFOS gehört zu den sogenannten Ewigkeitschemikalien, die sich in der Umwelt praktisch nicht abbauen. Die Verwendung des Stoffes in der EU ist seit mehr als einem Jahrzehnt stark eingeschränkt. Die Chemikalie reichert sich in Lebewesen an und lässt sich nur schwer aus Wasser oder Böden herausfiltern.

Greenpeace spricht von einem "Skandal"

"Es ist ein Skandal, dass wir ein Jahrzehnt nach dem Ende der Produktion in Deutschland derart hohe PFOS-Werte messen", kritisiert Julios Kontchu, Ökotoxikologe bei Greenpeace. Die Umweltschützer fordern die Landesregierung auf, die Verschmutzungsquellen schnellstmöglich zu identifizieren und zu beseitigen.

Das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) bestätigt dem "WDR" wiederkehrende hohe Konzentrationen der Chemikalie in Gewässern. Zu den konkreten Messergebnissen von Greenpeace wollte sich das Amt jedoch nicht äußern.

Die Düsseldorfer Stadtwerke sehen derweil dringenden Handlungsbedarf. Wie eine Sprecherin der "Rheinischen Post" erklärt, stoßen die technischen Möglichkeiten zur Entfernung von PFAS aus dem Trinkwasser an ihre Grenzen. Sie fordert ein EU-weites Verbots- und Minimierungskonzept für diese Schadstoffe. Laut den Stadtwerken wird zwar auch Rheinwasser für die Produktion des Düsseldorfer Trinkwassers verwendet, das PFOS lasse sich aber von den Betrieben der Stadtwerke herausfiltern.

Verwendete Quellen

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