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Solingen: So lief der Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz ab


Olaf Scholz am Tatort
So lief der Kanzler-Besuch in Solingen ab


Aktualisiert am 27.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Olaf Scholz war am Montag in Solingen: Am Freitag wurden hier bei einem Stadtfest drei Menschen getötet. (Quelle: Malte Ossowski/imago-images-bilder)

Bundeskanzler Olaf Scholz war nach dem Anschlag vom Montag in Solingen. Er sei wütend und zornig, sagte er und sprach von einem „furchtbaren Verbrechen“.

Dass auch am Montag längst noch kein normaler Alltag herrscht, beweist am Morgen schon allein das große Polizeiaufgebot rund ums Rathaus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich in Solingen angekündigt, um mit seinem Besuch seine Anteilnahme auszudrücken.

Um 9.33 Uhr fährt die schwarze Limousine des Kanzlers im Hof des Solinger Rathauses vor. Dort trifft sich Scholz mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der stellvertretenden Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne), NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) und Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD). Abgeschirmt und von einer Vielzahl an Polizisten gut bewacht, verschwinden sie im Rathaus.

Mehr als eine halbe Stunde lang hört der Kanzler Solingens Oberbürgermeister Kurzbach nach zu. Reul war noch in der Nacht nach dem Messerangriff zum Tatort gefahren, am Samstag machten sich bereits Wüst und Neubaur vor Ort ein Bild der Lage. Philipp Müller, Mitorganisator des "Festival der Vielfalt", bei dem sich der Anschlag ereignete, hätte es sich gewünscht, wenn der Bundeskanzler ebenfalls am Samstag und nicht erst am Montag nach Solingen gekommen wäre.

Nach dem Besuch im Rathaus fahren die Politiker allesamt zum wenige Hundert Meter entfernten Tatort. Zunächst legen sie um 10.29 Uhr an der Kirche am Fronhof in der Innenstadt Blumen ab und gedenken der Opfer. Gleich neben der Stelle, an der die Menschen starben, nehmen sich Scholz, Wüst, Neubaur, Reul und Kurzbach mehr Zeit als zunächst vorgesehen für einige Einsatzkräfte vom Freitag. Die Berichte der teils noch sehr jungen Einsatzkräfte seien ans Herz gegangen, es seien auch Tränen geflossen und der Satz "So etwas möchte ich nie wieder erleben" sei häufig gefallen, berichtet Ministerpräsident Wüst später.

Diskussion unter Bürgern am Rand des Platzes

Während die Politiker noch mit den Einsatzkräften unter Ausschluss der Öffentlichkeit zusammensitzen, versammeln sich viele Bürger auf dem Platz am Fronhof. Aufgrund der Geschehnisse von Freitag ist die Stimmung bedrückt und ruhig, zweimal aber wird es hektisch. Einmal als eine Frau kollabiert und vom Notarzt wiederbelebt werden muss, ein weiteres Mal als die Diskussion zweier Bürger hinter dem Absperrband der Polizei in einem Wortgefecht endet.

"Wenn ich mir weiterhin deine Meinung anhören muss, muss ich gleich kotzen", sagt ein Mann zu einer Frau, die ihm nach dem Anschlag zu sehr mit der AfD sympathisiert. "Dann wähl halt die AfD", sagt der Mann, worauf er die Antwort bekommt: "Das werde ich auch machen."

Ansonsten ist die Stimmung friedlich. Ein Blick auf den Kanzler bleibt den meisten vor Ort verwehrt. Denn als Scholz um 11.38 Uhr auf den Platz des Unglücks tritt, versperren die vielen Journalisten und Kamerateams den Blick auf ihn. In seiner kurzen Rede betont der Bundeskanzler, dass die waffenrechtlichen Regelungen in Deutschland insbesondere für das Verwenden von Messern noch einmal verschärft werden müssten. Er sei „wütend“ und "zornig" wegen der Tat vom Freitag, sie sei ein „furchtbares Verbrechen“.

Am Rand des Platzes bezeichnet ein junger Mann die Tat als feige. Eine Frau will am liebsten vom Kanzler wissen, wie in Zukunft in Deutschland für mehr Sicherheit gesorgt werden soll. Da ist Scholz aber schon nicht mehr da. Um 11.58 Uhr hatte sich der Bundeskanzler verabschiedet.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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