t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalDüsseldorf

Düsseldorf: Prozess – IS-Terrorverdächtiger wegen Mordes vor Gericht


Prozess in Düsseldorf
IS-Terrorverdächtiger wegen Mordes vor Gericht

Von dpa
Aktualisiert am 01.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Prozess gegen IS-Terrorverdächtigen gestartetVergrößern des BildesDer Prozess gegen einen IS-Terrorverdächtigen ist in Düsseldorf gestartet. (Quelle: Martin Höke/dpa/dpa-bilder)

Er soll im Irak an einem Mord und an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein. Nun steht ein 33 Jahre alter Terrorverdächtiger in Düsseldorf vor Gericht.

Ein zuletzt in Wuppertal wohnender mutmaßlicher IS-Terrorist soll im Irak an einem Mord und an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein. In Düsseldorf hat am Oberlandesgericht nun der Prozess gegen den Iraker begonnen. Zum Auftakt bestätigte der Angeklagte nur seine Personalien, zu den Tatvorwürfen der Anklage äußerte er sich nicht.

Der Verteidiger kündigte aber eine Einlassung an. "Die war eigentlich schon für heute geplant", sagte er. Doch die Bundesanwaltschaft habe ihm "erst Ende letzter Woche noch 150 Seiten Aktenmaterial nachgereicht und zwei weitere Zeugen benannt". Das müsse er erst mit seinem Mandanten besprechen.

Der Iraker hatte sich laut Anklage als 23-Jähriger im Juni 2014 der Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) bei deren Einmarsch in der Stadt Al Qaim angeschlossen. Die Stadt liegt an der Grenze zu Syrien. Schon einen Monat später sei der Angeklagte vom IS aufgenommen worden und schnell aufgestiegen, berichtete eine Vertreterin der Bundesanwaltschaft. So sei der Angeklagte in den Geheimdienst des IS aufgenommen worden und unter anderem für Festnahmen politischer Gegner zuständig gewesen.

An zwei öffentlichen Bestrafungsaktionen des IS beteiligt

In seiner Funktion beteiligte sich der damals 23-Jährige den Angaben zufolge zwischen Juni und Oktober 2014 im Irak bei zwei Gelegenheiten an öffentlichen Bestrafungsaktionen der Terrormiliz in Al Qaim. In einem Fall ging es um die Vollstreckung von Todesurteilen gegen mindestens sechs Gefangene.

Dabei soll der Beschuldigte einen der Gefangenen zum Hinrichtungsort gebracht, das Geschehen überwacht und das Startsignal für die Exekution durch das Abfeuern seiner Pistole gegeben haben. Im zweiten Fall soll er bewaffnet vor der großen Moschee in Al Qaim die öffentliche Amputation der Hand eines vermeintlichen Diebes abgesichert haben.

Zuletzt soll er im Herbst 2014 zusammen mit anderen IS-Kämpfern einen Menschen festgenommen und in der Zelle mit Schlägen und Tritten misshandelt haben, um Informationen zu erpressen.

Justizkreise: 33-Jähriger hat Vorwürfe bisher bestritten

Gegen den Iraker war bereits 2017 nach Hinweisen seiner Ex-Frau wegen Mitgliedschaft in der Terrormiliz ermittelt worden. Das Verfahren war damals aber eingestellt worden. Doch dann kamen durch die Strafanzeige eines Zeugen 2022 neue Ermittlungen in Gang. Der Verdächtige wurde im vergangenen Oktober festgenommen.

Wie es aus Justizkreisen hieß, hat der 33-Jährige die Vorwürfe bislang bestritten. Zum Zeitpunkt der angeklagten Taten sei er gar nicht mehr im Irak gewesen. Für den Prozess sind bis Ende November 19 Verhandlungstage angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website