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Zum journalistischen Leitbild von t-online.#RettedeinKrankenhaus Tausende protestieren vor Düsseldorfer Landtag mit Lauterbach-Karikatur
Am Mittwoch wurden bundesweit Beschäftige von Krankenhäusern zum Protest aufgerufen. In NRW kamen Zehntausende zum Düsseldorfer Landtag.
Die Krankenhausgesellschaft NRW hat zu einem Protest vor dem Düsseldorfer Landtag aufgerufen. Startschuss war, passend zur aktuellen Lage der Krankenhäuser, fünf vor zwölf. Insgesamt wurden bis zu 10.000 Teilnehmer bei der Demo erwartet, die ihren Protest gegen die unzureichende Finanzierung der Kliniken durch die Bundesregierung zeigen wollen, wie die Krankenhausgesellschaft NRW e.V. berichtet.
Neben zahlreichen Protestierenden findet sich auch ein Kunstwerk des Künstlers Jacques Tilly vor dem Landtag wieder. Die Meterhohe Plastik zeigt einen Pfleger mit der Aufschrift "Krankenhaus", auf ihm ein Stein mit "Kosten" und obendrauf fröhlich lachend und liegt Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Wie die Krankenhausgesellschaft auf X (ehemals Twitter) schreibt, sei dies ein deutliches Statement dafür, dass die Krankenhäuser unter dem Kostendruck ächzen würden und Lauterbach nichts dagegen tun würde.
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Der Bundesregierung und dem Bundesgesundheitsminister wirft die Krankenhausgesellschaft vor, keine ausreichende Kompensation für die inflationsbedingten Kostensteigerungen und die erhöhten Energiepreise geschaffen zu haben. Sie würden sich außerdem darum sorgen, wie im kommenden Jahr die verabredete zehnprozentige Tarifsteigerung finanziert werden solle.
Für den Protest kamen zahlreiche Pfleger, Ärztinnen und andere Beschäftige von Krankenhäusern aus ganz Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich sammelten die Beteiligten auf X unter #RetteDeinKrankenhaus ihre Forderungen. So auch der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe Hans-Albert Gehl. Er schrieb dort: "'Es brennt lichterloh!' – Große Sorge um Niveau der Patientenversorgung".
Ärztekammer äußert sich besorgt
In einem Statement auf der Website der Ärztekammer warnt Gehl nicht nur vor einer schwierigen Finanzierung der Krankenhäuser, sondern auch vor einem Fachkräftemangel. Er warnt dort davor, dass Patienten und Patientinnen bald nicht mehr versorgt werden könnten.
Innerhalb des Statements wendet sich Gehl auch direkt an Gesundheitsminister Lauterbach: "Sehr geehrter Herr Lauterbach: Am Ende bleiben die alleine, die nicht gehen können, am Ende drohen unsere Patientinnen und Patienten zu verbrennen! Und das wollen wir nicht! Deshalb sind wir hier! Lieber Herr Lauterbach, meinen Sie fehlender Inflations- und Tarifausgleich hilft uns? Hilft unseren Patienten?"
Währenddessen sieht Lauterbach die Lösung des Problems laut seinem Auftritt im ZDF Morgenmagazin in der Abschaffung der Fallpauschalen. Mit diesen haben Krankenhäuser für jeden Fall einen festen Betrag bekommen, unabhängig davon, wie lange dieser gesundheitliche Fall andauerte oder wie viel Personal dieser benötigte.
- aekwl.de: "ÄKWL-Präsident Gehle: "Es brennt lichterloh!" – Große Sorge um Niveau der Patientenversorgung"
- .kgnw.de: "NRW-Allianz für die Krankenhäuser: Die Bundesregierung muss eine Schieflage der Krankenhäuser durch Inflation und Tarifkosten verhindern"
- twitter.com: Post der Krankenhausgesellschaft NRW e.V.