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Nach bundesweiten Großrazzien: Lange Haftstrafe für Al-Zein-Clanchef


Nach bundesweiten Großrazzien
Lange Haftstrafe für Al-Zein-Clanchef

Von t-online
Aktualisiert am 22.12.2022Lesedauer: 2 Min.
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Vor einer Woche beschlagnahmte die Polizei bei bundesweiten Großrazzien Schusswaffen und sechsstellige Bargeldbeträge. Am Donnerstag wurde vor dem Düsseldorfer Landgericht ein Urteil gesprochen. (Quelle: Roberto Pfeil/dpa)
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Harte Strafen im Clan-Prozess in Düsseldorf: Neben dem Clanchef Badia Al-Zein wurden auch seine Söhne verurteilt. Andere Verfahren wurden eingestellt.

Im Prozess gegen Angehörige des Al-Zein-Clans hat das Düsseldorfer Landgericht am Donnerstag ein Urteil verkündet. Das Familienoberhaupt einer arabischstämmigen Großfamilie ist in Düsseldorf wegen Geiselnahme und Sozialbetrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Zwei seiner Söhne erhielten jeweils drei Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung sowie gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.

Das 1.700 Quadratmeter große Grundstück mit dem Anwesen der Familie in Leverkusen werde eingezogen, ordnete das Landgericht am Donnerstag an. Die Ehefrau des Clanchefs erhielt zwei Jahre Haft auf Bewährung und ein weiterer Sohn ein Jahr und neun Monate Haft auf Bewährung.

Die Verfahren gegen eine Tochter und eine Schwiegertochter des Clanchefs hatte das Gericht wegen geringer Schuld gegen Auflagen eingestellt. Dem Ende des Verfahrens nach einem halben Jahr Prozessdauer war eine Absprache vorangegangen: Den Angeklagten waren im Gegenzug für Geständnisse Bewährungs- und Freiheitsstrafen bis höchstens sechs Jahren zugesagt worden.

Halbe Million Sozialleistungen hinterzogen

In der 127 Seiten starken Anklageschrift wird ihnen in wechselnder Beteiligung unter anderem gewerbs- und bandenmäßiger Sozialhilfebetrug, Geiselnahme, Geldwäsche, erpresserischer Menschenraub, gefährliche Körperverletzung und Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Trotz erheblichen Vermögens sollen die Angeklagten bis Ende Juni 2021 über sechs Jahre lang vom Jobcenter Sozialleistungen in Höhe von insgesamt 456.000 Euro unberechtigt bezogen haben. Das Jobcenter zahlte der zehnköpfigen Familie jeden Monat knapp 5200 Euro aus Steuermitteln. Mit dem Geld soll die Familie auch das Darlehen für ihre Villa mit 300 Quadratmetern Wohnfläche in Leverkusen getilgt haben.

Die Polizei hatte das Haus gestürmt und durchsucht, scharfe Schusswaffen gefunden sowie sechsstellige Summen Bargeld und Luxusuhren im Wert von 160.000 Euro beschlagnahmt. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Insgesamt rund 600 Polizisten waren an der Aktion in 15 Städten in Nordrhein-Westfalen beteiligt, unter anderem in Solingen, Gelsenkirchen, Köln, Münster, Dortmund und Bochum.

Verwendete Quellen
  • dpa-Meldungen
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