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Razzia gegen Al-Zein-Clan in über 20 Städten: "Große Fische ins Netz gegangen"


"Hehlerei, Betrug und Erpressung im großen Stil"
Großrazzia gegen Al-Zein-Clan – in über 20 Städten

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 15.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Mahmoud Al-Zein bei einer Beerdigung im Jahr 2018 (Archivbild): Der Clanchef ist in die Türkei ausgereist und darf nicht mehr nach Deutschland kommen.Vergrößern des Bildes
Mahmoud Al-Zein bei einer Beerdigung im Jahr 2018 (Archivbild): Der Clanchef ist in die Türkei ausgereist und darf nicht mehr nach Deutschland kommen. (Quelle: Gallup/getty-images-bilder)
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In mehreren Bundesländern hat es Razzien gegen Mitglieder des Al-Zein-Clans gegeben. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Betrugs mit Corona-Hilfen in Millionenhöhe.

Mit einer Großrazzia geht die Polizei seit dem frühen Mittwochmorgen gegen Mitglieder des Al-Zein-Clans vor. Mehr als 50 Beschuldigten wird unter anderem die Unterschlagung zahlreicher Autos sowie Betrug mit Corona-Hilfen vorgeworfen. Mehrere Haftbefehle wurden vollstreckt und mindestens zwei scharfe Schusswaffen sichergestellt – Hunderte Beamte sind im Einsatz: "Es geht bei dem Verfahren um Hehlerei, Betrug und Erpressung im großen Stil", sagte Innenminister Herbert Reul.

Schwerpunkt der Durchsuchungen ist Nordrhein-Westfalen. Dort gibt es Razzien unter anderem in Solingen, Gelsenkirchen, Köln, Münster, Dortmund und Bochum. Betroffen sind aber auch Städte in vier anderen Bundesländern, darunter Berlin, Niedersachsen und Hessen.

300 Polizisten durchsuchen 55 Objekte

Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass geleaste Autos unterschlagen und mit neuen Kennzeichen versehen verkauft worden sein sollen. In einem zweiten Ermittlungskomplex geht es um Betrug mit Corona-Soforthilfen. Beide Verfahren überschneiden sich anscheinend. Die Leitung liegt beim Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen.

Innenminister Herbert Reul sagte bei einer Pressekonferenz am Mittwochmittag, dass seit sechs Uhr über 300 Polizeikräfte in 20 Städten im Einsatz seien, um 55 Objekte zu durchsuchen.

Bei einem Verfahren geht es um Autoschieberei: Dafür seien neuwertige Fahrzeuge über Scheinfirmen geleast und mit gefälschten Papieren weiterverkauft worden – nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch in Afrika. Unter den illegal verkauften Autos waren etwa ein Audi Q7, ein Porsche Panamera und eine Mercedes S-Klasse.

Berufsbetrüger gefasst

Beim zweiten Verfahren wird gegen 40 mutmaßliche Betrüger ermittelt, sie sollen Geldwäsche mit Steuergeldern betrieben und Corona-Soforthilfen ergaunert haben: "Wir reden hier über eine riesige Summe: mindestens siebenstellig", sagte Reul, der von Berufsbetrügern sprach. "Nach unseren Erkenntnissen bestreiten sie ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch Betrugsdelikte: Da sind uns große Fische ins Netz gegangen", so der Innenminister. Alle 55 Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle seien vollstreckt worden.

Der Al-Zein-Clan sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Zurzeit stehen Angehörige in Düsseldorf vor Gericht, deren Villa in Leverkusen mit Geldern vom Jobcenter bezahlt worden sein soll. Der Staatsanwalt hatte vor wenigen Tagen für den Clanchef eine Haftstrafe von sechs Jahre gefordert. Die Urteile sollen am 22. Dezember gesprochen werden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressekonferenz des Innenministers Herbert Reul
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