Sie verlor fünf Familienmitglieder Fast 30 Jahre nach Brandanschlag in Solingen – Mevlüde Genç ist tot
Beim Brandanschlag in Solingen töteten Rechtsextreme zwei ihrer Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte. Nun ist Mevlüde Genç, welche die Tat überlebte, tot.
Mevlüde Genç, die bei dem rechtsextremistischen Brandanschlag in Solingen vor fast 30 Jahren fünf Mitglieder ihrer Familie verlor, ist tot. Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Sonntag berichtete, starb Genç im Alter von 79 Jahren. Nach Informationen des deutsch-türkischen Magazins "Merhaba" in Berlin soll Genç nach der Trauerfeier am Dienstag in Solingen in ihre türkische Heimatstadt Amasya überführt und dort beigesetzt werden.
Die damals 50-Jährige Mevlüde Genç verlor bei einem von Rechtsradikalen verübten Brandanschlag am 29. Mai 1993 auf ihr Haus in Solingen zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte. Vier Täter wurden 1995 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Laschet: "Versöhnung statt Hass hat sie vorgelebt"
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Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zeigte sich auf Twitter "tieftraurig" über den Tod der 79-Jährigen, der Genç als "großes Vorbild" bezeichnete. Auch Armin Laschet zeigte Betroffenheit. Mevlüde Genç habe "Versöhnung statt Hass" vorgelebt, so der ehemalige NRW-Ministerpräsident auf Twitter.
Für ihre Bemühungen um Versöhnung nach dem Anschlag wurde ihr 1996 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen stiftete außerdem 2018 die Mevlüde-Genç-Medaille. Diese wird an Einzelpersönlichkeiten oder Gruppen verliehen, die sich für Verständigung und Toleranz einsetzen.
- Nachrichtenagentur AFP
- twitter.com: Tweets von Cem Özdemir und Armin Laschet