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Düsseldorf: Zeuge im Al-Zein-Prozess bricht Aussage ab – wohl aus Angst


Mann sollte Schutzgeld zahlen
Zeuge im Al-Zein-Prozess bricht Aussage ab – wohl aus Angst

Von dpa, fas

18.10.2022Lesedauer: 1 Min.
Polizisten stehen am Eingangstor des Anwesens in Leverkusen (Archivbild): Einem Bericht zufolge wurde die Villa bislang nicht beschlagnahmt.Vergrößern des Bildes
Polizisten stehen am Eingangstor der Clan-Villa in Leverkusen (Archivbild): Beamte hatten das Anwesen 2021 durchsucht. (Quelle: Schmuelgen/reuters)

In Düsseldorf sind derzeit mehrere Mitglieder des Al-Zein-Clans angeklagt. Ein Zeuge und mutmaßliches Opfer brach nun seine Aussage ab – offenbar aus Angst.

Im Prozess gegen Angehörige des Al-Zein-Clans hat ein wichtiger Zeuge der Anklage seine Aussage am Dienstag abgebrochen. Das bestätigte eine Gerichtssprecherin. Laut Prozessbeteiligten wirkte der Mann verängstigt und eingeschüchtert. Er werde erst weiter aussagen, wenn er einen Anwalt als Zeugenbeistand an seiner Seite habe, habe er erklärt.

Laut Anklage hatte der Clan von dem Zeugen, Inhaber einer Düsseldorfer Autowerkstatt, 1.000 Euro monatliches Schutzgeld gefordert. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, sollen Clanmitglieder ihn zusammengeschlagen und dabei so schwer verletzt haben, dass der Mann stationär im Krankenhaus behandelt werden musste.

Zahlreiche Vorwürfe gegen Angeklagte

Den Angeklagten um den 47-jährigen Clanchef wird in wechselnder Beteiligung Sozialhilfebetrug, Geldwäsche, erpresserischer Menschenraub, Zwangsarbeit, Geiselnahme, schwerer Raub, gefährliche Körperverletzung, Steuerhinterziehung und mehrfache räuberische Erpressung vorgeworfen.

Im Juni 2021 waren bei einer groß anlegten Razzia mehrere Anwesen durchsucht worden, darunter eine Villa in Leverkusen. Dort waren laut Ermittlern unter anderem rund 290.000 Euro Bargeld gefunden worden. Die dort lebende Familie soll mindestens 400.000 Euro Sozialleistungen kassiert haben – während der Wert der Villa bei mehr als einer Million Euro liegen soll.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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