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Haan: Säureattacke auf Manager – lange Haft für Angreifer


Ein Freispruch und ein Urteil
Säureattacke auf Manager – lange Haft für Angreifer

Von dpa
Aktualisiert am 18.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Günther, Ex-Finanzvorstand von Innogy (Archivbild): Er hat auch vier Jahre nach der Tat noch mit den Folgen zu kämpfen.Vergrößern des Bildes
Günther, Ex-Finanzvorstand von Innogy (Archivbild): Er hat auch vier Jahre nach der Tat noch mit den Folgen zu kämpfen. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa-bilder)
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Nach der Säureattacke auf den Energiemanager Bernhard Günther nahe Düsseldorf steht das Urteil: Der Angeklagte muss mehr als ein Jahrzehnt ins Gefängnis.

Der 42-jährige Angeklagte im Säure-Prozess muss für zwölf Jahre in Haft. Das Landgericht Wuppertal verurteilte ihn am Donnerstag wegen absichtlicher schwerer und gefährlicher Körperverletzung. Der Angeklagte hatte bis zum letzten Verhandlungstag seine Unschuld beteuert: Er sei an der Tat nicht beteiligt gewesen.

Die Ermittlungen gegen einen zweiten Verdächtigen waren eingestellt worden. Der Kampfsportler war mangels ausreichender Beweise wieder freigelassen worden, obwohl Günther aussagte, ihn wiedererkannt zu haben.

Zwei Angreifer überschütteten Manager mit Säure

Der mittlerweile 55-jährige Spitzenmanager Günther war am 4. März 2018 in der Nähe seines Hauses in Haan bei Düsseldorf von zwei Männern angegriffen, mit hochkonzentrierter Schwefelsäure überschüttet und schwer verätzt worden.

Günther wurde mehrfach operiert. Augenlider und Teile seiner Gesichtshaut mussten transplantiert werden. Zahlreiche weitere Operationen stünden ihm noch bevor. Er verlasse sein Haus nur selten ungeschminkt, berichtete er in dem Prozess.

DNA-Spuren überführten Täter – Angeklagter spricht von falscher Fährte

Der Vorsitzende Richter Holger Jung hatte bereits zu Prozessbeginn Ende Juni von einer "hohen Wahrscheinlichkeit für einen Schuldspruch" für den 42-Jährigen gesprochen. Am Tatort war ein Handschuh mit DNA-Spuren des Angeklagten gefunden worden.

Die Erklärung des Mannes, die Handschuhe seien ihm gestohlen und als falsche Fährte am Tatort platziert worden, fand das Gericht offensichtlich wenig überzeugend.

Opfer sieht Konkurrenten als Auftraggeber

Günther war zum Zeitpunkt des Anschlags Finanzvorstand der damaligen RWE-Tochter Innogy. Damals stand die Übernahme von Innogy durch Eon unmittelbar bevor. Günther vermutet als Auftraggeber des Säureattentats eine Person in seinem damaligen beruflichen Umfeld, die ihn als Konkurrenten habe ausschalten wollen. Heute ist Günther Finanzvorstand des finnischen Energiekonzerns Fortum, der mehr als 19.000 Menschen beschäftigt.

Mit der Entscheidung seien die Ermittlungen hoffentlich nicht beendet, sagte Günther vor Gericht. Es hoffe, dass auch die Mittelsmänner und der Auftragsgeber der Tat aufgeklärt würden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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