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Verbraucherschutz | Hohe Nahrungspreise: Transparenzstelle gefordert


Verbraucherschutz
Hohe Nahrungspreise: Transparenzstelle gefordert

Von dpa
Aktualisiert am 02.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ein Einkauf liegt in einem Einkaufswagen in einem Supermarkt. (Quelle: Fabian Sommer/dpa/Illustration/dpa-bilder)

Um den Anstieg der Lebensmittelpreise zu bremsen, fordert die Verbraucherzentrale NRW mehr Kompetenzen für das Bundeskartellamt. Die Markttransparenzstelle der Bonner Behörde sollte auch Preisdaten von Lebensmittelhändlern bekommen und dann einen aktuellen Preis-Überblick ermöglichen, teilte die Organisation am Dienstag in Düsseldorf mit. "Wir versprechen uns davon einen Druck auf die Händler, dass überzogene Preise - wenn sie verglichen werden können - zurückgenommen werden", sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski.

Die Markttransparenzstelle gibt es bereits, sie ist für Kraftstoffpreise zuständig und gibt Daten heraus, mit denen Spritpreis-Apps betrieben werden. Für einige Lebensmittel sammelt das Statistische Bundesamt schon Daten, dieses Monitoring reicht den Verbraucherschützern aber nicht aus: Der Umfang sei zu begrenzt und es enthalte nur wenig aussagekräftige Durchschnittspreise.

Nicht die Durchschnittspreise sind den Verbraucherschützern ein Dorn im Auge, sondern die Ausreißer nach oben - die sollten "kritisch in den Blick genommen und hinterfragt werden", sagte Verbraucherschützer Bernhard Burdick. Zudem sollte ein aktueller Preisüberblick "eine nennenswerte Zahl an Grundnahrungsmitteln enthalten".

Die Verbraucherzentrale hatte bei mehreren Händlern Preise etwa von Tomatensorten verglichen und war dabei auf hohe Preisunterschiede gekommen - die Spanne lag den Angaben zufolge zwischen 1,11 Euro und 22,17 Euro pro Kilo. Es sei zwar richtig, dass Energie- und Logistikkosten vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges gestiegen seien, das erkläre aber nicht die großen Preisspannen, sagte Burdick. "Wir vermuten, dass es da an manchen Stellen Mitnahmeeffekte gibt."

Ein Sprecher des Handelsverbands Lebensmittel kritisierte, es sei spekulativ, "mit einer Stichprobe von einigen Produkten bei einigen Handelsketten den Eindruck zu erwecken, der Verbraucherpreisanstieg für Lebensmittel habe andere treibende Ursachen als die Preissteigerungen entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette". Der Lebensmittelhandel habe große Verantwortung für Kunden - "gerade gegenüber den Bevölkerungsgruppen, die sehr genau auf ihre monatlichen Ausgaben schauen müssen", sagte der Verbandssprecher. Man werde auch weiter die Möglichkeiten ausschöpfen, um ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu bieten.

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