Nach Rückgang in Vorjahren Sachsen: Zahl gemeldeter Tuberkulosefälle gestiegen

Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen 161 Tuberkulose-Fälle gemeldet – ein Anstieg um 11 Prozent. Die Krankheit brach zuletzt auch in einer Dresdner Kita aus.
Die Zahl der gemeldeten Tuberkulose-Erkrankungen in Sachsen ist 2024 wieder gestiegen. Nachdem die Fallzahlen in den vergangenen drei Jahren leicht rückläufig waren, registrierte die Landesuntersuchungsanstalt zum Stichtag 1. März insgesamt 161 Fälle. Das sind 16 Fälle oder 11 Prozent mehr als im Vorjahr.
Allerdings liegt das aktuelle Niveau noch klar unter dem der Jahre 2015 bis 2018. Damals wurden in Sachsen jährlich über 200 Tuberkulose-Fälle erfasst. In den ersten beiden Monaten 2023 meldete das sächsische Gesundheitsministerium bislang sieben Neuerkrankungen.
Ausbruch in Dresdner Kita
Zuletzt sorgte ein Tuberkulose-Ausbruch im Umfeld einer Dresdner Kindertagesstätte für Aufsehen. Nachdem dort zwei Fälle bekannt geworden waren, testete das Gesundheitsamt vorsorglich 160 Menschen auf die in Deutschland eher seltene Krankheit.
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht und betrifft vor allem die Lunge. Übertragen wird sie durch Einatmung kleinster Partikel, die Menschen mit ansteckender Lungentuberkulose etwa beim Husten in die Luft abgeben.
Ansteckungsrisiko eher gering
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation erkranken jährlich weltweit fast 11 Millionen Menschen an der Krankheit, weit über eine Million sterben. Dabei ist Tuberkulose vermeidbar und heilbar. In Deutschland wurden in den letzten Jahren laut Robert Koch-Institut jährlich zwischen 4.000 und 4.500 Tuberkulosefälle gemeldet.
Eine Ansteckung setzt in der Regel engen und mehrstündigen Kontakt mit Infizierten voraus. Für gesunde Erwachsene liegt das Erkrankungsrisiko laut RKI bei 5 bis 10 Prozent, für Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr ist es deutlich höher. Bei nachgewiesener Infektion können Medikamente die Entwicklung zu einer Tuberkulose wirksam verhindern.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- sachsen.de: Mitteilung des Sächsischen Sozialministeriums vom 23. März 2021