Sachsen Verfassungsschutz warnt vor Desinformation im Wahlkampf
Vor der Bundestagswahl warnt der sächsische Verfassungsschutz eindringlich: Mit Fake News und KI-generierten Videos sollen Zweifel an der Demokratie geschürt werden.
Im Vorfeld der Bundestagswahl warnt das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) eindringlich vor Desinformationskampagnen. Ziel sei es, das Vertrauen in demokratische Institutionen zu erschüttern, sagt LfV-Präsident Dirk-Martin Christian.
Ein Beispiel aus dem Freistaat zeigt, wie perfide solche Fake News sein können: Im September 2022 kursierte in sozialen Medien ein gefälschtes Schreiben der Sächsischen Landesbibliothek SLUB Dresden. Angeblich bat die Direktorin um russische Bücher als Heizmaterial – eine gezielte Fälschung, die Kreml-Narrative bediente. Die Bibliothek deckte den Schwindel auf, doch die Falschmeldung hatte sich bereits verbreitet.
KI macht Fakes immer perfekter
Laut Christian setzen die Urheber zunehmend auf Künstliche Intelligenz, um authentisch wirkende Fake-Inhalte zu produzieren. Solche Kampagnen griffen brisante Wahlkampfthemen auf oder diskreditierten den Wahlprozess selbst, um Empörung zu schüren.
Obwohl das LfV Sachsen keine konkreten Hinweise auf gezielte Attacken gegen sächsische Politiker oder Institutionen hat, stehe der Freistaat dennoch im Fokus.
Laut Einschätzung des LfV verbreiten rechtsextreme Gruppen in Sachsen gezielt Desinformationen, um ihre politischen Ansichten zu untermauern und neue Anhänger zu gewinnen. In geschlossenen Foren oder Chatgruppen führe das zu einem "Echokammer-Effekt", der manipulative Inhalte verstärkt und von Fakten entkoppelt.
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- Antwort des Landesamtes für Verfassungsschutz auf t-online-Anfrage – per Mail eingegangen
- correctiv.org: Nein, die sächsische Landesbibliothek in Dresden will nicht mit Büchern russischer Autoren heizen
- sachsen.de: LfV Sachsen warnt vor Desinformation im Bundestagswahlkampf
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa