"Waren völlig verschlammt" Laden verkauft Trümmer der eingestürzten Carolabrücke
Ein Dresdner Händler macht aus den Trümmern der Carolabrücke Geld. Die Nachfrage ist riesig, doch die Spenden fließen in ein anderes Projekt.
Der Geschenkladen Catapult in der Dresdner Neustadt bietet Trümmerteile der eingestürzten Carolabrücke als Souvenirs an. Jeder Käufer erhält ein Echtheitszertifikat des Abbruchunternehmens und eine gelaserte Plakette mit dem Bild der eingestürzten Brücke vor der Silhouette Dresdens.
Um die Steine anbieten zu können, hatte der Laden das Abrissunternehmen ausfindig gemacht und kontaktiert. "Da sie völlig verschlammt waren, mussten sie gekärchert und danach wieder getrocknet werden", schreibt der Inhaber auf seiner Webseite.
Bereits am ersten Verkaufstag, vergangenen Mittwoch, waren die Steine ausverkauft. Mittlerweile hat der Laden Nachschub besorgt, bietet die Souvenirs allerdings nur noch online an. Je nach Größe kosten die Steine zehn beziehungsweise 20 Euro.
Touristeninformation Dresden hatte ähnliche Pläne
Auch die Touristeninformation der Stadt Dresden hatte die Idee, Brückensouvenirs aus Steinen vom Abriss anzubieten. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) begrüßte das Vorhaben grundsätzlich, sah solche Projekte aber in der Privatwirtschaft besser aufgehoben. Regte allerdings an, dass ein Teil der Einnahmen als Unterstützung in den Wiederaufbau der Carolabrücke fließen solle.
Zwar spendet der Laden pro verkauftem Stein einen Euro, allerdings nicht für die Brücke, sondern an den Verein "Fernsehturm Dresden e.V.", da die Revitalisierung des Dresdner Fernsehturms finanziell auf der Kippe steht.
- catapult.de: Erinnerungs-Stein Carola-Brücke Dresden
- mdr.de: Tourismusbranche nach Brückeneinsturz: Neue Attraktion und neue Herausforderungen
- Pressekonferenz im Dresdner Rathaus am 30. September 2024