"Huschhalle" bei Kleinanzeigen Betreiber von Dresdner Kultkneipe sucht Nachfolger
Der langjährige Betreiber der berüchtigten "Huschhalle" in Löbtau hört aus Altersgründen auf. Verliert Dresden damit seine Trinkhalle schlechthin?
Der 67-jährige Betreiber der "Huschhalle" an der Tharandter Straße sucht einen Nachfolger. Seit Jahren betreibt Falk Rohde den Imbiss Am Dreikaiserhof, will nun aber altersbedingt aufhören.
Die 80 Quadratmeter große Kneipe mit integriertem Dönerimbiss und zwei Glücksspielautomaten ist für 600.000 Euro bei einer Kleinanzeigen-Plattform eingestellt worden. "Es wäre optimal, wenn das Bistro weitergeführt wird", sagt Benjamin Franke vom beauftragten Dresdner Immobilienbüro.
Bislang meldeten sich ausschließlich Interessenten, die eine Gastronomie weiterführen wollen. Das biete sich auch an, meint Franke, schließlich habe die Immobilie einen "hohen Bekanntheitsgrad in den Zielgruppen". Jede Anfrage stimmt er mit Falk Rohde ab. "Der hat dann auch das letzte Wort", versichert Franke.
Tatsächlich ist die "Huschhalle" für Trinkexzesse und weit mehr berüchtigt: 2017 wurde ein Toter in der Kneipe entdeckt. Vor wenigen Wochen gab es eine Massenschlägerei mit Bierflaschen und Stühlen. Wegen ihrer langen Öffnungszeiten ist die Kneipe auch für Studierende aus Löbtau zur Anlaufstelle geworden. Erst um fünf Uhr morgens kehrt der Wirt alle Gäste raus – und macht bereits eine Stunde später wieder auf.
Ursprünglich war die Kneipe an der Haltestelle Tharandter Straße ein teils aus Kriegstrümmern errichtetes Wartehäuschen, das man später nach und nach ausgebaut wurde. So entstand etwa auch eine Terrasse mit Blick auf die Weißeritz.
- Telefonat mit Benjamin Franke von Franke Immobilien
- kleinanzeigen.de: Bistro als Renditeobjekt oder zum Eigenbetrieb