Französischer Präsident in Dresden "Ich tue mein Bestes": Macron hält Rede teilweise auf Deutsch
Frankreichs Präsident Macron besucht Dresden. Bei einer Rede vor der Frauenkirche demonstrierte er, dass er gut Deutsch spricht.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Montag Dresden besucht. Am frühen Abend hielt er eine Rede auf dem Neumarkt vor der Dresdner Frauenkirche – teilweise auf Deutsch. "Ich tue mein Bestes, glauben Sie mir", sagte er in Bezug auf seine deutsche Aussprache. Er habe in der Schule über die deutsche Sprache und die deutsche Kultur gelernt und tue das bis heute, so Macron.
"Es ist mir eine Freude, endlich hier zu sein, nachdem ich unser Treffen letztes Jahr absagen musste", sagte er. "Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben." Im Juni 2023 hatte Macron einen geplanten Staatsbesuch kurzfristig abgesagt, Grund dafür waren anhaltende Proteste in ganz Frankreich gegen eine Rentenreform.
"Wir führen keinen Krieg gegen das russische Volk"
Mit Ausnahme von kurzen Abschnitten auf Deutsch wechselte Macron dann für den Großteil seiner Rede aber ins Französische. Er bekräftigte, dass Europa die Ukraine im Krieg gegen Russland so lange wie möglich unterstützen müsse. "Was in der Ukraine auf dem Spiel steht, ist die Sicherheit Europas." Auch Deutschland oder Frankreich seien nicht mehr sicher, wenn in der Ukraine das Recht des Stärkeren siegen sollte.
Mit Blick auf die größeren Vorbehalte in Ostdeutschland gegenüber der Militärhilfe für die Ukraine betont Macron: "Wir führen keinen Krieg gegen das russische Volk." Man könne aber nicht zulassen, dass ein autoritäres, revisionistisches Regime wie das in Moskau Europa bedrohe.
Dresden sei "ein Zeichen der Hoffnung"
Macron bezeichnete die EU als ein "einzigartiges Projekt in der Welt". Das vom Krieg zerstörte und wieder aufgebaute Dresden, das er für seine Rede bewusst gewählt hat, sei "ein Zeichen der Hoffnung". Er halte seine Rede nicht aus dem Osten Europas, sondern aus dessen Mitte, sagte Macron mit Blick auf Dresden.
Zu der vom Freistaat anlässlich des Besuchs organisierten "Fête de l’Europe" an der Frauenkirche waren Jugendliche aus Polen, Tschechien und Frankreich auf den Neumarkt gekommen. Macron ist seit Sonntag auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Besuch in Deutschland. Mit dem Fest wollte Sachsen "ein klares Zeichen für Verständigung, Toleranz und Zusammenhalt über alle Grenzen hinweg" setzen.
- mdr.de: Livestream der Rede von Emmanuel Macron in Dresden
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters