Ein festgeklebter Fuß kostet 105 Euro Klimaaktivisten müssen tausende Euros für Einsätze zahlen
In den nächsten Tagen bekommen 21 Aktivisten Post von der Polizei Dresden. Manche Klimakleber müssen sich auf mehrere Rechnungen einstellen.
Ein festgeklebter Fuß auf der Straße kostet 105 Euro, wer sich dann noch von der Polizei von der Straße tragen lässt, zahlt nochmal 70 Euro extra. Die Polizei Dresden hat erste Rechnungen an Aktivisten der "Letzten Generation" verschickt. Je nachdem, wie lange der Polizeieinsatz dauert und wie aufwendig das Ablösen ist, kommen schnell 100 Euro zusammen, so ein Polizeisprecher zu t-online.
Aktuell hat die Polizei Dresden 35 Rechnungen an 21 Klimaaktivisten vorbereitet. Zwei Kostenbescheide wurden bereits verschickt: für eine Blockadeaktion im März am Elbepark. Damals hatte sich auch Christian Bläul auf der Straße festgeklebt – mit seinem Fuß.
Für Christian Bläul ist es nicht die erste Rechnung dieser Art. Der 41-Jährige hat bereits Post aus Nordrhein-Westfalen und Berlin bekommen und diese rechtlich prüfen lassen: "In NRW war die rechtliche Grundlage dafür so wacklig, dass ich nicht zahlen musste." In Berlin deute einiges darauf hin, dass eine ähnliche Entscheidung getroffen wird. "In Sachsen kann das natürlich ganz anders aussehen", so Bläul.
"Letzten Generation": Polizei Dresden belangt nicht alle Aktivisten
Eine 20-jährige Frau aus Jena soll für die Blockade am Elbepark sogar 178 Euro zahlen. Sie von der Straße zu bekommen, war für die Einsatzkräfte nämlich noch aufwendiger: Sie wurde zusätzlich zum Ablösen von der Fahrbahn getragen. Eine 35-Jährige, die ebenfalls an der Aktion beteiligt war, bekommt keine Rechnung, da sie sich weder abgeklebt noch weggetragen werden musste.
Damit folgt die sächsische Polizei dem Vorgehen von Bayern und Hessen. Die bayerische Polizei hat Klimaklebern bislang schon in rund 50 Fällen Einsätze in Rechnung gestellt. Die Gesamtsumme beträgt dort mehr als 7.500 Euro – besonders hoch sind die Kosten in München.
- Telefonat mit Sprecher der Polizei Dresden
- Telefonat mit Christian Bläul
- medienservice.sachsen.de: Mitteilung der Polizeidirektion Dresden vom 2. März und 16. Juni