Linksextremismus Prozess gegen Lina E. – Bundesanwaltschaft fordert langjährige Haftstrafe
Die Bundesanwaltschaft sieht Lina E. als Rädelsführerin: Für die mutmaßliche Linksextremistin wurden deshalb acht Jahre Haft gefordert.
Die Bundesanwaltschaft hat für die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. acht Jahre Freiheitsstrafe gefordert. Sie sieht die 28-Jährige als Rädelsführerin innerhalb einer kriminellen Vereinigung an, die zwischen 2018 und 2020 Überfälle auf Angehörige der rechten Szene in Leipzig, Wurzen und Eisenach geplant und ausgeführt hat.
Die aus Hessen stammende Lina E., die zuletzt in Leipzig studierte, sei ebenso wie ihre drei Mitangeklagten der gefährlichen Körperverletzung schuldig, sagte Staatsanwältin Alexandra Geilhorn am Mittwoch im Prozess am Oberlandesgericht Dresden. Bei E. kämen unter anderem Landfriedensbruch und gemeinschaftliche Sachbeschädigung in mehreren Fällen sowie räuberischer Diebstahl dazu.
Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Studentin eine herausgehobene Stellung in der Gruppe hatte, an Planung, Taten und Auswahl der Opfer beteiligt gewesen sei und eine überwachende und steuernde Funktion gehabt habe.
Prozess läuft seit 2021 am Oberlandesgericht Dresden
Bei den mitangeklagten Männern plädierte Geilhorn im Fazit ihres Schlussvortrags auf Gesamtstrafen zwischen zwei Jahren und neun Monaten sowie drei Jahren und neun Monaten – unter anderem wegen Landfriedensbruchs.
Der Prozess läuft seit September 2021 in einem speziellen Saal des OLG am Rande der Stadt unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Die Verteidigung hält den Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung für konstruiert und spricht von einem "politisierten Verfahren". Die Beschuldigten schwiegen vor Gericht. Lina E. ist seit über zwei Jahren in Untersuchungshaft, ihre Mitangeklagten sind auf freiem Fuß.
- Nachrichtenagentur dpa