Klimaaktivist verurteilt So viel muss ein Dresdner für Blockaden der "Letzte Generation" zahlen
Bei der letzten Verhandlung fühlte sich Christian Bläul bevormundet. Deshalb verteidigte er sich am Freitag in Berlin selbst.
Am Freitag musste sich der Dresdner Klimaaktivist Christian Bläul vor dem Berliner Amtsgericht-Tiergarten für sieben Protestaktionen der "Letzten Generation" verantworten: Der 41-Jährige wurde zu einer Geldstrafe von 2.700 Euro verurteilt. Das Amtsgericht sprach Bläul der Nötigung in sieben Fällen sowie des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte durch Festkleben an die Fahrbahn in vier Fällen schuldig.
Der Dresdner Programmierer hatte sich jeweils mit weiteren Klimaschutz-Aktivisten auf vielbefahrene Straßen gesetzt. Betroffen waren meistens Ausfahrten der Berliner Stadtautobahn A100. In einem Fall habe auch ein Arzt im Stau gestanden, der zu einer Operation in ein Krankenhaus musste, hieß es im Prozess.
Berufung angekündigt
"Es fühlt sich für mich richtig an, sich selber zu verteidigen", erklärte Bläul gegenüber t-online. Bei einer vorausgegangenen Verhandlung habe er sich bevormundet gefühlt.
Dresdens bekanntester Klimaaktivist werde sich auch weiterhin ankleben, um auf den Klimanotstand aufmerksam zu machen. Seine Aktionen sieht Bläul vom Grundgesetz gedeckt und plädierte deshalb auf Freispruch. Das Amtsgericht folgte seiner Argumention nicht. Bläul will Berufung einlegen.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit Christian Bläul
- Mit Material der dpa