Bekannter Neonazi Dortmunder Rechtsextremist "SS-Siggi" ist tot
In Dortmund ist am Wochenende der wohl bekannteste Kopf der Neonaziszene in NRW gestorben. Er wurde durch die Gründung einer Hooligan-Gruppe bekannt.
Der Dortmunder Rechtsextremist Siegfried Borchardt ist tot. Das teilte die Partei "Die Rechte" am Wochenende auf ihrer Facebook-Seite mit. Auch die "Ruhrnachrichten" und weitere Medien berichteten über seinen Tod. Laut der rechtsextremen Partei ist der Aktivist, der in mehreren neonazistischen Gruppierungen aktiv war, am Sonntag im Krankenhaus verstorben.
Borchardt hatte 1982 die Hooligan-Gruppe "Borussenfront" gegründet, die später der rechtsextremen Szene angehörte. Die Gruppierung beteiligte sich regelmäßig an gewalttätigen Auseinandersetzungen – wiederholt wurden Menschen mit Migrationshintergrund Opfer von Attacken der Gruppe.
Rechtsextremist aus Dortmund verstirbt im Alter von 67 Jahren
Borchardt und andere führende Mitglieder der Gruppe wurden in den 1980er-Jahren immer wieder zu Haftstrafen wegen Körperverletzung und Vandalismus verurteilt. Aus dieser Zeit stammt auch Borchardts Spitzname "SS-Siggi".
Später beteiligte sich Borchardt an der Gründung und Organisation weiterer Neonazi-Gruppierungen in Nordrhein-Westfalen. Er kandidierte für die rechtsextreme FAP, die 1995 verboten wurde, bei mehreren Wahlen, bis er schließlich bei der Kommunalwahl 2012 einen Sitz im Stadtrat von Dortmund für "Die Rechte" erlangen konnte.
Schon zwei Monate später kündigte er seinen Rücktritt von dem Posten an. Angeblich aus gesundheitlichen Gründen. Siegfried Borchardt wurde 67 Jahre alt.
- Eigene Recherchen
- Ruhrnachrichten.de: "Bekannter Rechtsextremist Siegfried Borchardt ist tot"