Dortmund Union atmet durch: "Es beschwert sich keiner"
Nach der doppelten Enttäuschung bei den Kraftakten in Prag und Dortmund steht beim 1. FC Union erst einmal physische und mentale Regeneration an. Das 1:3 in der Europa Conference League und das 2:4 in der Bundesliga haben viel Kraft und Energie gekostet. Doch Jammern gibt es nicht bei den Eisernen, auch nach den beiden ersten Niederlagen der neuen Saison. "Es beschwert sich keiner, wir genießen das. Wir haben ein Jahr hart dafür gearbeitet", betonte Torhüter Andreas Luthe.
Die Profis von Trainer Urs Fischer können sich zumindest in dieser Woche ohne Doppelbelastung auf das nächste Liga-Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld vorbereiten. Union steht mit sechs Punkten - genauso viele wie zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison - auf Rang acht.
Dass nun die Gefahr bestehen könnte, dass die Euphorie aus der Vorsaison beim 1. FC Union verpufft, sieht Chefcoach Fischer nicht: "Wieso sollte die verpuffen? Wir haben sechs Punkte und in Dortmund verloren. Hier haben wir nun wirklich keine Punkte eingerechnet."
Lange sah es gegen das Offensiv-Feuerwerk des BVB mit dem Doppeltorschützen Erling Haaland auch aus, als sollte der Berliner Fußball-Erstligist der ungewohnten Mehrfach-Belastung Tribut zollen müssen. "Wenn du schon nach zehn Minuten durch einen Sonntagsschuss in Rückstand gerätst, dann ist das natürlich schlecht. Danach hat man schon Hektik und Nervosität bemerkt bei uns", gestand Fischer.
Doch nach dem schon aussichtslos scheinenden 0:3 kamen die Gäste noch einmal zurück ins Spiel. Max Kruse per Foulelfmeter (57. Minute) und der für ihn eingewechselte Andreas Voglsammer (81.) sorgten mit ihren Treffern dafür, dass der Favorit plötzlich nochmals ins Grübeln kam.
"Die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt. Natürlich hätte ich mir aber gewünscht, dass wir das 2:3 länger halten als nur zwei Minuten, um es nochmal richtig spannend zu machen", bemerkte der Trainer. Doch Tore-Monster Haaland schlug mit einem spektakulären Heber zum zweiten Mal zu.
Fischer sah dennoch ein positives Signal, dass sein Team mit in die nächste Heimpartie nehmen sollte. "Am Schluss haben wir ein gutes Spiel gemacht. Es war für die Zuschauer ein interessantes Spiel, viel Bewegung, viele Zweikämpfe und Torraumszene. Von daher bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden." Und auch Verteidiger Marvin Friedrich, dem ein unglückliches Eigentor unterlief, unterstrich: "Auf die zweite Halbzeit können wir aufbauen."