Bremen 1. FC Nürnberg bleibt oben dran: "Abgezockter Hund" Dovedan
Selbst nach der schwierigen Dienstreise zu Werder Bremen lässt sich der 1. FC Nürnberg im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga nicht mehr abschütteln. Mit einem Strahlen im Gesicht klatschte Trainer Robert Klauß seine Spieler ab, nachdem sie sich beim 1:1 (1:0) am Sonntag beim Mitfavoriten von der Weser einen kostbaren Punkt erkämpft hatten.
"Bis zum Ende wird es ein spannender Kampf. Es ist alles möglich", prognostizierte Nürnbergs Nikola Dovedan. Der Österreicher, dessen im Sommer auslaufender Vertrag nach drei Jahren nicht verlängert wurde, hatte den nach Kontern immer wieder gefährlichen "Club" mit einem Foulelfmeter in der 24. Minute in Führung gebracht.
"Ich finds richtig gut, wie er im Moment agiert", lobte Klauß den giftigen Angreifer, der auch in der Woche vorher gegen Aufstiegskandidat SV Darmstadt (3:2) die Nürnberger Führung erzielt hatte. Er sei schon ein "abgezockter Hund".
Dovedan hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Franken als Fünfter weiter nur drei Zähler hinter Relegationsplatz drei liegen. Werder hat als Zweiter auf einem direkten Aufstiegsrang insgesamt vier Punkte mehr als der FCN, muss aber kommende Woche bei Tabellenführer Schalke 04 ran. Der "Club" wiederum kann im Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Sonntag seine Ausgangsposition verbessern.
"Ich glaube, in Summe war es schon ein verdienter Punkt", resümierte Klauß nach dem Remis. "Wir hatten eine gute erste Halbzeit, haben genau das gemacht, was wir wollten mit richtig guten Umschaltmomenten." In der zweiten Halbzeit sei der Werder-Druck aber "extrem hoch" gewesen. "Nach dem Ausgleich mussten wir nochmal richtig leiden und kämpfen", befand Klauß.
Die Nürnberger präsentierten sich lange sehr zielstrebig. Nach einem Ballgewinn von Tom Krauß im Mittelfeld setzte Lino Tempelmann einen kraftvollen Sprint an, den Werder-Verteidiger Milos Veljkovic im Strafraum erst mit einem Foul stoppen konnte.
Einem Schuss von FCN-Stürmer Lukas Schleimer (27.) fehlte kurz danach Wucht und Präzision, um Torhüter Jiri Pavlenka zu überwinden. In der 53. Minute scheiterte der Nürnberger Angreifer erneut im Eins-gegen-eins an dem tschechischen Schlussmann.
Die "Club"-Defensive war auch lange sehr stabil. Daran hatte auch Florian Hübner großen Anteil, der in der Innenverteidigung den gelb-gesperrten Asger Sörensen ersetzte. Nach einer langwierigen Schulterverletzung stand Hübner zum ersten Mal seit Ende Juli wieder in der Startelf.
Die Bremer übernahmen aber in der zweiten Halbzeit das Kommando. Marvin Ducksch (50.) überwand mit einem Schlenzer Nürnbergs Keeper Christian Mathenia zunächst nicht. Einen Pass von Marco Friedl in die Schnittstelle der Nürnberger Abwehrkette verwertete kurz nach seiner Einwechslung aber Mitchell Weiser (64.).
In der Schlussphase konnten die Nürnberger nicht mehr viel für Entlastung sorgen. Kurz vor dem Abpfiff bewahrte die Latte bei Duckschs Kopfball (87.) den "Club" sogar vor der Niederlage. "Wir hatten in der ersten und zweiten Halbzeit jeweils die Möglichkeit, das 2:0 zu machen. Sonst war in der zweiten Halbzeit gar nix von uns, wir haben die Bälle nur blind reingeschossen", meinte Dovedan nach seinem siebten Saisontor.