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Corona in Bremen: Sollte Deutschland neidisch auf die Hansestadt blicken?


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Bundesland mit höchster Impfquote
Was andere Städte von Bremen lernen können


19.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Schild in der Impfstelle Bremen West weist den Weg zu den Impfkabinen (Archivbild): Das Bundesland Bremen weist im Ländervergleich weiterhin die höchste Quote bei den Corona-Impfungen aus.Vergrößern des Bildes
Ein Schild in der Impfstelle Bremen West weist den Weg zu den Impfkabinen (Archivbild): Das Bundesland Bremen hat im Ländervergleich weiterhin die höchste Quote bei den Corona-Impfungen. (Quelle: Sina Schuldt/dpa)

In der Hansestadt sind im bundeweiten Vergleich derzeit die meisten Menschen geimpft, es gilt noch die niedrigste Warnstufe. Was können andere Städte von Bremen lernen?

Bremen ist die elftgrößte Stadt in Deutschland – und Impf-Bundesmeister. 79,4 Prozent der Bevölkerung sind hier geimpft, in keinem Bundesland ist die Impfquote höher. Gleichzeitig lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag bei 140,3, der gesamtdeutsche Durchschnitt hingegen schon bei 340,7. Wie kommt's?

Die Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke) ist sicher: Bremen hat beim Impfen einiges richtig gemacht. Die Politikerin nennt verschiedene Faktoren für den großen Impferfolg im Norden des Landes. Zum einen hätten die ersten Auffrischungsimpfungen schon Anfang September stattgefunden – deutlich vor anderen Bundesländern.

Bremen: gezieltes Impfen in bestimmten Stadtteilen

Ein Impfzentrum hat Bremen zwar auch nicht mehr, dafür gibt es in der Stadt derzeit fünf Impfstellen, an denen dezentral geimpft wird. Auch die mobilen Impfteams wurden massiv ausgeweitet. "Wir haben gezielt untersucht, wie die Situation in den jeweiligen Stadtteilen ist und dort entsprechend reagiert", so die Senatorin.

In Stadtteilen mit hohen Inzidenzzahlen sei besonders stark aufgeklärt worden. "Wir haben insgesamt 13 Gesundheitsfachkräfte als eine Art Streetworker eingestellt", schildert sie. Diese seien vor Ort, arbeiten vernetzt und beraten gezielt niederschwellig.

Alle Bremerinnen und Bremer per Post kontaktiert

Selbst ein Impfen "vor der eigenen Haustür" sei machbar. Allein in dieser Woche gebe es in Bremen 17 dezentrale, niederschwellige Impfangebote – auch das ist ein Teil von Bremens Erfolg, so scheint es.

Und ein dritter Punkt: die Aufklärung der Impfskeptiker. "Wir haben ganz zu Beginn alle Bremer per Post angeschrieben und die Impfkampagne in sieben Sprachen umgesetzt – auch dies war ein entscheidender Faktor", so Bernhard im Gespräch mit t-online.

Bensch (CDU): "Fit machen für etwaige weitere Pandemien"

So sieht es auch das Bremer Bürgerschaftsmitglied Rainer Bensch (CDU). Der gesundheitspolitische Sprecher seiner Fraktion blickt schon mal in die Zukunft: "Wir müssen aus dieser Pandemie lernen und uns fit machen für etwaige weitere Pandemien." Bremens Vorbildfunktion in Sachen Impferfolg könnte dann noch einmal eine wesentlich größere Bedeutung gewinnen.

Auch wenn es in Bremen im Vergleich mit anderen Ländern bisher noch entspannt aussieht – im Senat spricht man auch über den Worst Case: Die Maßnahmen also, die nötig werden, wenn sich die Pandemie doch auch in Bremen verschärft, die Inzidenz etwa die 200er Marke reißt.

In diesem Fall müsste zum Beispiel auch der Weihnachtsmarkt von 3G auf 2G verschärfen. Dass der Markt nun doch mit Corona-Auflagen an den Start gehen wird, steht mittlerweile fest. Ein Erfolg für Bremen, den manche in Deutschland durchaus beneiden dürften.

Verwendete Quellen
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