Bundesweite Erhebung Bremens Bildungssystem ist Schlusslicht in Deutschland

Wie gut ist die Bildung in den einzelnen Bundesländern? Der Bildungsmonitor stellt für Bremen ein mangelhaftes Zeugnis aus. Doch die Untersuchung benennt auch klare Stärken.
Bremens Bildungssystem liegt im bundesweiten Vergleich hinten. Das geht aus dem neuen "Bildungsmonitor" der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervor.
In einer Umfrage wurden neben Faktoren wie Digitalisierung der Schulen oder die Betreuungsbedingungen auch die Zufriedenheit der Eltern mit den Lernangeboten einbezogen. Auch Lehrende kamen zu Wort.
Insgesamt 93 Indikatoren wurden analysiert. Ergebnisse zeigen, dass in Bremen vor allem Schwächen im Bereich der Bekämpfung von Bildungsarmut vorliegen. Auch in den Punkten Schulqualität und Integration schneidet der Stadtstaat schlecht ab.
Nicht in allen Bereichen schlecht
Aber auch Bremen habe im Ländervergleich Stärken: So werden in dem Zwei-Städte-Staat gemessen an der akademischen Wohnbevölkerung die meisten Akademiker ausgebildet. Auch sei der Anteil der Wissenschaftler am Gesamtpersonal der Hochschulen der höchste in Deutschland, und die Betreuungsrelation in Kindergärten sei in Bremen gut.
In Sachen Digitalisierung weise Bremen ebenfalls Stärken auf. So sei die Breitbandverfügbarkeit an Schulen, der Zugang zu Weiterbildung für Lehrkräfte und die Informatikausbildung in Berufsschulen und Hochschulen gut.
Der Geschäftsführer Bildung der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord, Peter Golinski, forderte den Bremer Senat auf, mehr für die Schulen zu tun, weil das Bundesland sonst bei der Bildung völlig vom Rest der Republik abgehängt werde. Auch die Integration von Kindern und Jugendlichen ohne deutsche Staatsangehörigkeit gelinge in Bremen nur unzureichend.
Während Bremen das Ranking abschließt, wird das Ranking erneut von Sachsen angeführt. Darauf folgen Bayern, Hamburg und Thüringen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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