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Bremerhaven: AWI veröffentlicht beeindruckende Ergebnisse über Antarktis


Genauer geht es nicht
Bremerhavener Forschern gelingt Antarktis-Sensation

Von t-online, stk

Aktualisiert am 17.03.2025 - 13:09 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Gletscher in der Antarktis: Die neue Karte offenbart Wissen, das den Forschern zuvor verborgen blieb. (Quelle: IMAGO/imago)
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Wie groß ist die Antarktis? Wissenschaftler glaubten lange, die Antwort auf diese Frage zu kennen. Eine neue Karte zeigt nun die wahren Ausmaße des weißen Kontinents.

Ein Team internationaler Wissenschaftler unter der Leitung des British Antarctic Survey (BAS) hat die bisher detaillierteste Karte der Landschaft unter dem Eisschild der Antarktis erstellt. Die sogenannte Bedmap3, an deren Erstellung auch das Alfred-Wegener-Institut (AWI) aus Bremerhaven beteiligt war, basiert auf über sechs Jahrzehnten gesammelter Vermessungsdaten. Die Ergebnisse werden diese Woche in der Zeitschrift Scientific Data veröffentlicht.

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Die Karte zeigt den weißen Kontinent, als ob seine 27 Millionen Kubikkilometer Eis entfernt worden wären, und offenbart die höchsten Berge und tiefsten Canyons. Eine bedeutende Änderung betrifft den Ort mit dem dicksten darüber liegenden Eis. Frühere Erhebungen sahen diesen im Astrolabe-Becken im Adélie-Land. Die Neuinterpretation zeigt jedoch einen unbenannten Canyon in Wilkes Land, wo das Eis 4.757 Meter dick ist – etwa so hoch wie der Mont Blanc.

Neue Karte liefert bisher unbekannte Informationen

"Bedmap3" wird laut den Forschern ein wichtiges Instrument sein, um zu verstehen, wie die Antarktis auf Klimaerwärmung reagieren könnte. Sie ermögliche Wissenschaftlern, die Wechselwirkungen zwischen dem Eisschild und dem Untergrund zu untersuchen. Dr. Hamish Pritchard vom BAS erklärte hierzu: "Diese grundlegenden Informationen unterstützen Computermodelle, die zeigen sollen, wie sich das Eis über den Kontinent bewegen wird, wenn die Temperaturen steigen."

Die neue Karte enthält laut den Wissenschaftlern mehr als doppelt so viele Datenpunkte wie ihre Vorgänger und schließt große Wissenslücken in Regionen wie Ostantarktis und entlang der antarktischen Halbinsel sowie des transantarktischen Gebirges. Durch moderne Techniken wie Radar und Gravimetrie wurden umfassende neue Ansichten der Gründungslinien erstellt – jene Stellen, an denen Inlandeis am Rand des Kontinents auf den Ozean trifft. Prof. Dr. Olaf Eisen vom AWI betont, dass "Bedmap3" zeigt, dass der antarktische Eisschild dicker ist als bisher angenommen und damit anfälliger für das Eindringen von wärmerem Ozeanwasser sei.

Das sind die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse:

  • Das Gesamtvolumen des antarktischen Eises beträgt 27,17 Millionen Kubikkilometer.
  • Die Gesamtfläche des antarktischen Eises ist 13,63 Millionen Quadratkilometer groß.
  • Die mittlere Dicke des antarktischen Eises beträgt 1.948 Meter (ohne Schelfeis: 2.148 m).
  • Der potenzielle globale Meeresspiegelanstieg bei vollständigem Abschmelzen des Eises beträgt 58 Meter.
  • Der tiefste Punkt unter dem Meeresspiegel liegt in 2.973 Meter (unter dem Byrd-Gletscher).
  • Die Fläche unterhalb des Meeresspiegels ist 5,65 Millionen Quadratkilometer groß.
Verwendete Quellen
  • awi.de: Mitteilung vom 13. März 2025
  • bas.ac.uk: Mitteilung vom 13. März 2025 (englisch, Original-Publikation)
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