t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Windenergie in Norddeutschland: Kritik am Autobahnnetz – scheitert Ausbau?


Nordländer fordern Lösungen
Windenergie: Scheitert der Ausbau an zu engen Autobahnen?

Von dpa, t-online
11.02.2025 - 08:18 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0775089763Vergrößern des Bildes
Schwertransporter mit Rotorblättern (Symbolfoto): Häufig seien es zu enge Abfahrten, die viele Transporte behindern, kritisieren die Beteiligten. (Quelle: IMAGO/Rene Traut/imago)
News folgen

Die Windenergie soll ausgebaut werden, doch bereits beim Transport der tonnenschweren Rotorblätter geraten Logistiker an ihre Grenzen. Lösungen müssen her.

Die Verkehrsminister der fünf norddeutschen Bundesländer drängen auf bauliche Anpassungen an Autobahnabfahrten, um die Effizienz und Sicherheit von Schwerlasttransporten zu verbessern. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, verursachen die aktuellen Straßenverhältnisse erhebliche Verzögerungen und zusätzliche Kosten bei Großraum- und Schwertransporten (GST), insbesondere beim Transport von großen Rotorblättern für Windkraftanlagen.

Norddeutsche Häfen wie Cuxhaven sind entscheidende Drehkreuze für den Umschlag großer Bauteile der Windindustrie. Laut der Stiftung Offshore Windenergie werden hier rund 80 Prozent aller in Deutschland verbauten Rotorblätter ausgeliefert. Diese sperrigen Bauteile müssen über das Autobahnnetz transportiert werden, was aufgrund unzureichend dimensionierter Abfahrten oft mit Problemen verbunden ist. "Problematisch ist dabei, dass Autobahnanschlussstellen im Hinterland der Seehäfen nicht auf die Anforderungen von Rotorblättern mit einer Länge von bis zu 90 Metern ausgelegt sind", teilt das Bremer Verkehrsressort von Senatorin Özlem Ünsal (SPD) mit.

Bundesweiter Ansatz fehlt bislang

Derzeit erfolgen infrastrukturelle Anpassungen nur auf Basis individueller Erörterungen mit der Autobahngesellschaft des Bundes. Ein bundesweit strukturierter Ansatz fehlt bislang. Besonders betroffen sei das Land Bremen, heißt es weiter.

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) betont ebenfalls den Handlungsbedarf: "Wir brauchen mehr Schnelligkeit und Effizienz gerade auf Autobahnen, auf denen GST in der Regel unterwegs sind." Die Nordländer diskutierten bei ihrer Verkehrsministerkonferenz im November Lösungsvorschläge wie eine Ausnahmeregelung im Fernstraßengesetz. Diese würde bauliche Maßnahmen erleichtern. Außerdem fordern sie finanzielle Unterstützung vom Bund, da Infrastrukturanpassungen hohe Kosten verursachen würden.

Das niedersächsische Verkehrsministerium merkt an, dass oft kleinteilige Maßnahmen ausreichen würden: "Teilweise reiche es schon, wenn Leitplanken abgebaut oder an der Autobahn parallel liegende Wirtschaftswege ertüchtigt würden.

Bundesregierung zeigt sich skeptisch

Die Bundesregierung zeigt sich skeptisch gegenüber einer Änderung des Fernstraßengesetzes oder einem Sonderprogramm für kleine Infrastrukturmaßnahmen. Nach Angaben eines Sprechers des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) werde die Durchführung von GST durch diese Vorschläge nicht beschleunigt. Stattdessen verweist er auf eine gemeinsame Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die bereits Maßnahmen zur Beschleunigung von Schwerlasttransporten entwickelt habe.

Wie die Nordländer ihre Forderung weiter vorantreiben wollen, bleibt offen. Das Bremer Verkehrsressort ließ diese Frage unbeantwortet. Aus dem SPD-geführten Verkehrsministerium in Hannover hieß es jedoch: "Fest steht, dass diese Position in die Koalitionsverhandlungen einer neuen Bundesregierung eingebracht werden soll."

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom