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Bremen: Hochgiftiges Streckmittel in Heroin gefunden – Amt in Sorge


Gefährlicher als Fentanyl
Gesundheitsamt warnt vor gestrecktem Heroin

Von t-online, stk

22.01.2025 - 14:04 UhrLesedauer: 2 Min.
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Heroin auf einem Löffel (Symbolfoto): Das nachgewiesene Streckmittel kann nach bisherigen Erkenntnissen unter anderem Atemnot und Krampfanfälle auslösen. (Quelle: Mykhailo Polenok/imago)
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Der Konsum von Heroin allein ist bereits mit hohen Gesundheitsrisiken verbunden, nun wurde in Bremen ein hochgefährliches Streckmittel entdeckt. Behörden sind alarmiert.

Das Gesundheitsamt Bremen hat in Zusammenarbeit mit der Comeback GmbH erstmals synthetische Opioide in Heroin-Konsumrückständen festgestellt. Demnach wurden bei Tests im Drogenkonsumraum an der Friedrich-Rauers-Straße positive Befunde auf Nitazene nachgewiesen. Das teilte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit.

Nitazene sind hochpotente synthetische Substanzen, die häufig unbemerkt als Streckmittel in Drogen verwendet werden. Bereits kleinste Mengen können tödlich sein und die Wirkung üblicher Heroin-Dosen um ein Vielfaches übertreffen.

Laut den Vereinten Nationen (UNO) seien Nitazene etwa 500-Mal stärker als Morphin. Zumeist stammen sie aus China und seien zuletzt auch vermehrt in einkommensstarken Ländern wie Belgien, Großbritannien, den USA und Kanada nachgewiesen worden, berichtete das "Ärzteblatt" im Sommer 2024. Im aktuelle Weltdrogenbericht der UNO werden Nitazene als "aktuell größte Bedrohung" bezeichnet, was auch an einem Nebeneffekt der synthetischen Droge liege: die eingeschränkte Wirksamkeit des Gegenmittels Naloxon, das normalerweise bei Heroinüberdosen verabreicht wird, nun aber höher dosiert und länger überwacht werden müsse.

Behörden raten zu erhöhter Wachsamkeit

Der ärztliche Leiter des Gesundheitsamtes Bremen, Kay Bultmann, betonte zudem: "Synthetische Opioide führen wesentlich schneller zu Atemstillstand, Krampfanfällen und Kreislaufversagen." Er rät Konsumenten dringend dazu, bei Anzeichen einer ungewöhnlich starken Wirkung sofort medizinische Hilfe zu suchen und verweist auf Schnelltest-Kits im Drogenkonsumraum: "Im Drogenkonsumraum stehen den Konsumierenden auf Wunsch Schnelltest-Kits zur Verfügung, die vom geschulten Personal des Drogenkonsumraums durchgeführt werden können."

Bereits Anfang Dezember 2024 bestätigten Labortests die Ergebnisse der Schnelltests. Um das Hilfesystem deutschlandweit auf das Problem aufmerksam zu machen, wurde auch das Institut für Therapieforschung informiert. Das Gesundheitsamt habe alle Akteure in der medizinischen und sozialen Versorgung über die erheblichen Gefahren informiert und Handlungsempfehlungen gegeben, darunter erhöhte Wachsamkeit bei Überdosierungen und ausreichende Vorräte an Naloxon.

Verwendete Quellen
  • senatspressestelle.bremen.de: Mitteilung vom 22. Januar 2025
  • aerzteblatt.de: "UNO warnt vor neuen synthetischen Drogen – Nitazene gefährlicher als Fentanyl"
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