Polizeikosten-Urteil Gute Stimmung bei Mäurer – Demut bei Werder Bremen
Zehn Jahre lang wurde gestritten, nun ist ein Urteil zu den Polizeikosten bei Hochrisikospielen im Profifußball gefallen. Bremens Innensenator ist glücklich, Werder Bremen hingegen betrübt.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die Erhebung von Polizeikosten bei Hochrisikospielen erlaubt, zeigt sich Werder Bremen besorgt über mögliche finanzielle Nachteile. Der Traditionsklub fordert die Bundesliga zur Solidarität auf. "Werder darf nicht alleine die Zeche zahlen. Das wäre eine Benachteiligung für uns, das tut uns weh", erklärte Werders Geschäftsführer Tarek Brauer in Karlsruhe.
Brauer betonte, dass nicht nur der Veranstalter, sondern auch die Gästefans und die Deutsche Fußball Liga (DFL) als Co-Veranstalter Verantwortung tragen. "Wir wünschen uns eine Solidargemeinschaft der Liga und eine faire Verteilung der Kosten", so Brauer weiter.
Diskussion über gerechte Kostenverteilung soll folgen
Er nahm das Urteil "demütig" zur Kenntnis, betonte jedoch, dass es weder für Werder noch für die DFL ein guter Tag sei. Nun müsse innerhalb des Ligaverbands diskutiert werden, wie die finanziellen Belastungen gerecht verteilt werden können.
Bei Bremens Innensenator Ulrich Mäurer ist die Stimmung hingegen ausgezeichnet. Er hatte den Vorstoß aus Bremen maßgeblich vorangetrieben.
"An jedem Wochenende müssen Tausende und Abertausende Polizeikräfte die Spiele der Bundesliga begleiten. Das macht 1,6 Millionen Einsatzstunden. Alleine die Personalkosten dafür liegen bei über 104 Millionen Euro. Das müssen die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Steuern bezahlen. Dem gegenüber steht eine milliardenschwere Profiliga, die es sich locker leisten kann, das zu zahlen. Und dieses Ziel habe ich heute erreicht! Unsere Ausdauer und konsequente Haltung haben sich am Ende ausgezahlt", sagt er in einer Mitteilung.
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
- senatspressestelle.de: Bremen gewinnt vor dem Bundesverfassungsgericht im Polizeikostenstreit