Wegen fehlendem Centbetrag Busfahrer lässt Neunjährigen stehen? BSAG hat keine Kenntnis
Laut eines Berichts hat ein Busfahrer in Bremen einen Jungen stehenlassen, weil ihm zehn Cent für das Ticket fehlten. Die BSAG äußert sich dazu.
Mit abgezähltem Ticketgeld in der Tasche wollte ein neunjähriger Junge offenbar kürzlich zu seiner Schule in Bremen-Habenhausen fahren. Laut eines Berichts des "Weser-Kurier" habe ihn der Busfahrer jedoch stehen lassen – weil der Junge zehn Cent zu wenig für den Fahrschein dabeigehabt haben soll. Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hat bislang jedoch keine Kenntnis von dem Vorfall und kann diesen nicht bestätigen.
"Uns liegt im Haus bislang keine Beschwerde seitens der Eltern vor", teilt BSAG-Sprecher Andreas Holling t-online mit. Es lägen keine Details wie Buslinie, Uhrzeit oder Haltestelle vor, sodass die BSAG keine Möglichkeit habe, den Vorfall zu prüfen und den Busfahrer zu befragen.
"Im Alltag ist immer Augenmaß gefordert"
Laut des Zeitungsberichts habe sich die Mutter des Jungen die Ticket-Preiserhöhung zum 1. Januar nicht bedacht und ihrem Sohn zu wenig Geld mitgegeben. Dennoch ärgert sie sich über das Verhalten des Busfahrers, der ihren Sohn bei Winterwetter stehen gelassen haben soll.
Die BSAG stellt klar: Grundsätzlich seien Mitfahrten in Bussen und Bahnen nur mit einem gültigen Ticket erlaubt. "Aber: Im Alltag ist immer Augenmaß gefordert, vor allem wenn es dabei um Kinder geht. Das setzen unsere Ticketprüfungen auch um. Wir nehmen unsere Verantwortung für Fahrgäste ernst und lassen keine Kinder stehen oder verweisen sie des Fahrzeugs", so Holling. Sollte sich der beschriebene Vorfall tatsächlich so ereignet habe, hätte der Busfahrer das Kind mitnehmen können.
- Anfrage an die BSAG
- weser-kurier.de: "Kritik an BSAG: Busfahrer lässt Neunjährigen wegen Centbetrag stehen"