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Dörverden: Lost Place im Kreis Verden – Schießpulver-Fabrik Eibia


Ehemalige Schießpulver-Fabrik
Unheimlicher Lost Place in Dörverden birgt alte Gefahren

Von t-online, MAS

07.01.2025 - 15:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Schild in Dörverden: Dort befinden sich die Überreste einer Schießpulver-Fabrik.Vergrößern des Bildes
Schild in Dörverden: Dort befinden sich die Überreste einer Schießpulver-Fabrik. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Ulf Nammert)
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Versteckt im Landkreis Verden schlummert ein verlassener Ort mit einer unheimlichen Aura und einer tragischen Vergangenheit. Das Betreten ist jedoch lebensgefährlich.

Verlassene Orte gibt es in ganz Deutschland viele – von ehemaligen Krankenhäusern über Bunker bis zu Schlössern. Einige von ihnen rotten vor sich hin, anderen wurde neues Leben eingehaucht. Doch Vorsicht: Nicht alle können gefahrlos betreten werden. Im Landkreis Verden liegt ein Lost Place aus dem Zweiten Weltkrieg, der Gefahren birgt.

Versteckt zwischen Bäumen und Gestrüpp stehen an der B215 in Drübber bei Dörverden die Ruinen der Eibia, einer ehemaligen Schießpulver-Fabrik. Im Zweiten Weltkrieg war die Eibia der größte Rüstungsbetrieb im Landkreis Verden. Die Anlage erstreckte sich auf einer Waldfläche von rund 385 Hektar und bestand aus 273 Gebäuden, sieben davon lagen unterirdisch, schreibt das Portal "relikte.com".

Zwangsarbeiter müssen Gesundheit aufs Spiel setzen

Dort arbeiteten etwa 1.450 Menschen, zum größten Teil waren sie Zwangsarbeiter aus dem Ausland. 1941 begann in der Fabrik die Produktion von Pulver für Pistolen- und Langwaffenpatronen. Auch sogenanntes A-Pulver, ein chemischer Kampfstoff, wurde in Dörverden produziert.

Die Zwangsarbeiter wurden in drei Lagern untergebracht und lebten unter entsetzlichen Bedingungen. Die Arbeit in der Schießpulver-Fabrik sei hart gewesen, Essen habe es nicht genug gegeben, so der Landkreis Verden. Außerdem seien die verwendeten Chemikalien überaus gesundheitsschädlich für die Arbeiter gewesen.

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Viele Gebäude wurden gesprengt

Einige Gebäude der Schießpulver-Fabrik wurden nach dem Zweiten Weltkrieg als Lager genutzt. Die britischen Besatzungstruppen betrieben etwa das "Montgomery Camp", wo 1.000 Menschen (unter anderem Flüchtlinge, Soldaten, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter) untergebracht wurden.

Viele Gebäude der Anlage wurden nach dem Krieg gesprengt, manche sind aber noch erhalten. Zwischenzeitlich befand sich die Niedersachsen-Kaserne der Bundeswehr auf dem Areal. Heutiger Eigentümer der Fläche ist die Eickhofer Heide GmbH & Co KG. Auch wenn das Waldgebiet bei Spaziergängern beliebt ist, sollten die ehemaligen Eibia-Flächen auf keinen Fall arglos betreten werden.

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Areal soll wieder zum Naherholungsgebiet werden

An den Zugängen hängen Warnschilder mit einem Betretungsverbot, die der Eigentümer im Jahre 2018 hat anbringen lassen. Der Grund: Trümmer und Schächte bergen eine Unfallgefahr, auch gilt das Gelände als mit Altlasten verseucht – unter anderem mit Arsen. Zudem heißt es, dass A-Pulver dort vergraben und nie gefunden wurde.

Ziel des Eigentümers sei es nun, eine schrittweise Wiederaufforstung zu erreichen, damit das Waldgebiet irgendwann zur Naherholung nutzbar ist. Das teilt die Gemeinde Dörverden mit.

Verwendete Quellen
  • landkreis-verden.de: EIBIA - ehemalige Schießpulver-Fabrik
  • relikte.com: Eibia GmbH - Anlage "Weser", Dörverden
  • doerverden.de: "Neuer Eigentümer weist auf Gefahrenbereich des ehem. Rüstungsbetriebs hin"

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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