Wachstumsmarkt Marinekreuzer Lürssen bereitet sich auf große Lieferung von Kriegsschiffen vor
Deutschland investiert in sein Militär, auch die Bremer Lürssen-Werft spürt den wachsenden Bedarf an Kriegsschiffen – und plant entsprechend.
Die Werften-Gruppe Lürssen aus Bremen bereitet sich auf neue Aufträge im Marinesektor vor. Lena Ströbele, eine Geschäftsführerin der Gruppe, nannte den Markt für Kriegsschiffe im Gespräch mit der Hamburger "Zeit" einen Wachstumsmarkt. "Es gibt seit Jahren einen großen Bedarf im Marinesektor und eine entsprechende Planung seitens der Marine." Aufgrund der geopolitischen Lage sei klarer geworden, dass schneller bestellt werden müsse. Daher würden Regierungen beschleunigt ordern. "So entsteht mehr Volumen."
Von dem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen Bundeswehr sei kein Geld bei Lürssen angekommen, sagte Ströbele. Es sei für schnell verfügbares Material gedacht gewesen und nicht für beispielsweise Marineschiffe. Sie fände das nicht ernüchternd. Die 100 Milliarden Euro seien bloß ein Startpunkt. "Auch bei uns werden nach und nach mehr Investitionen ankommen."
Co-Chefin bekennt sich zu Blohm + Voss
Weiter sagte Ströbele, Lürssen setze fest auf die Werft Blohm+Voss im Hamburger Hafen. Seit Jahresbeginn seien am Standort in Hamburg etwa 90 Mitarbeiter eingestellt worden. Derzeit arbeiten dort Ströbele zufolge rund 530 Beschäftigte in der Marine- und etwa 160 in der Jachtensparte. Lürssen habe seit der Übernahme der Werft rund 40 Millionen Euro in den Standort investiert.
Die Gruppe Lürssen hat acht Standorte an Nord- und Ostsee und ist in allen deutschen Küstenländern vertreten. Lürssen beschäftigt den Angaben nach in Deutschland etwa 3.800 Mitarbeiter. Das Unternehmen baut Jachten sowie Kriegs- und Behördenschiffe.
Am Montag hatte die Marinesparte des Unternehmens angekündigt, den Standort im niedersächsischen Lemwerder bei Bremen bis voraussichtlich Ende 2025 zu modernisieren. Ein neuer Gebäudekomplex wird demnach gebaut und ein Altbau saniert. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Nachrichtenagentur dpa