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Arian aus Bremervörde: Junge verschwand in Gebiet mit Wölfen – neue Theorie


Kein Lebenszeichen von Arian
Könnten Wölfe den verschwundenen Jungen angegriffen haben?

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 06.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Was kann Arian geschehen sein? Mehrere Theorien kursieren rund um das Verschwinden des Jungen. Eine davon bringt sogar Wölfe ins Spiel.

Seit mehr als einem Monat gibt es kein Lebenszeichen von Arian. Der sechsjährige autistische Junge verschwand aus seinem Elternhaus in Bremervörde. Bislang konnte er nicht gefunden werden – die Hoffnung, dass Arian noch lebt, schwindet von Tag zu Tag. Auch ein Experte hat einen traurigen Verdacht.

Die Polizei hält ein Unglück für wahrscheinlich, schließt jedoch auch eine mögliche Straftat nicht aus. Im Netz kursieren weitere Theorien zu dem Vermisstenfall – eine davon macht auf ein Wolfsterritorium bei Bremervörde im Kreis Rotenburg aufmerksam.

Dieses liegt in Oldendorf und erstreckt sich bis nach Bremervörde-Elm, wo Arian verschwand. In dem Gebiet lebt ein Wolfsrudel, zu dem auch fünf Welpen gehören. Seit 2008 wurden im Kreis Rotenburg 47 Übergriffe auf Nutztiere durch den Wolf bestätigt, dabei wurden mehr als 100 Tiere getötet.

Doch würde der Wolf auch ein möglicherweise schwaches oder gar verletztes Kind angreifen, das durchs Territorium läuft? Oder mögliche sterbliche Überreste verschleppen? Die Welpen vor menschlicher Bedrohung verteidigen? Diese Fragen beschäftigen zahlreiche User in einem Internet-Forum.

Wölfe greifen Menschen per se nicht grundlos an

Fakt ist: Wölfe sind von Natur aus eher vorsichtig und ziehen sich in der Regel zurück, wenn sie die Nähe von Menschen wahrnehmen, teilt das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz mit. Seit der Wiederkehr der Wölfe in Deutschland gebe es keinen nachgewiesenen Fall, bei dem das Raubtier einen Menschen angegriffen hat. "Dennoch darf man nie vergessen, dass es sich um ein wildes Tier handelt, dessen Verhalten nie mit hundertprozentiger Sicherheit vorhergesagt werden kann", heißt es.

Das Ministerium betont auch, dass man bei einer Wolfsbegegnung nicht weglaufen solle, weil dies eine Verfolgung auslösen könne. Das Szenario, dass Arian ins Wolfsgebiet geraten sein könne, vor den Tieren weggelaufen und dann verfolgt worden sei, ist dennoch unwahrscheinlich.

Ein Sprecher der Polizei Rotenburg schloss einen Wolfsangriff bereits aus. Auch der im Landkreis Rotenburg zuständige Wolfsberater Jürgen Cassier hält dies für unrealistisch. "In Bezug auf den Fall Arian gibt es kein belastbares Material, dass ein Wolf im Spiel gewesen sein könnte", so seine Einschätzung.

Demnach bleibt weiter unklar, was Arian zugestoßen ist. Die Umgebung wurde mehrfach durchkämmt, auch der Fluss Oste wurde mehrmals abgesucht. Dabei wurden auch Boote als mögliches Versteck unter die Lupe genommen. Zeitweise kamen Hunde, Pferde, Helikopter, Drohnen, ein Tornado-Flieger und ein Amphibienfahrzeug sowie Boote und Taucher zum Einsatz, um den Jungen zu finden.

Verwendete Quellen
  • wolfsmonitoring.com: Wolfsterritorien
  • umwelt.niedersachsen.de: Der Wolf in Niedersachsen - Häufige Fragen und Antworten
  • allmystery.de: Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde
  • spiegel.de: 800 Einsatzkräfte sollen am Sonntag nach Arian suchen
  • Anfrage an Jürgen Cassier
  • Weitere Artikel von t-online
  • Eigene Recherche
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