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Streik bei Radio Bremen legt Programm lahm: Kein "Buten un Binnen"


"Leidtragend ist unser Publikum"
Warnstreik legt Programm von Radio Bremen lahm

Von dpa
01.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Beschäftigte des Rundfunksenders Radio Bremen demonstrieren während eines Warnstreiks vor dem Funkhaus in Bremen. Durch den Warnstreik im Tarifkonflikt beim öffentlich-rechtlichen Sender verzögert sich die Aufzeichnung der Talkshow „3nach9“, deren Ausstrahlung für den späteren Abend geplant ist.Vergrößern des Bildes
Demo vor dem Funkhaus in Bremen: Durch den Warnstreik im Tarifkonflikt beim öffentlich-rechtlichen Sender verzögert sich die Aufzeichnung der Talkshow "3nach9", deren Ausstrahlung für den späteren Abend geplant ist. (Quelle: Focke Strangmann/dpa)
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Ein Viertel der Beschäftigten legten am Freitagabend die Arbeit nieder. Das Regionalmagazin "Buten un Binnen" fiel aus und Radionachrichten wurden zusammengeschaltet.

Der Warnstreik von Mitarbeitenden von Radio Bremen und des Tochterunternehmens Bremedia beeinträchtigte am Freitagabend massiv das Programm des Senders. Das Regionalmagazin "Buten un Binnen" fiel komplett aus, stattdessen strahlte der Sender Ausgaben des NDR-Programms "Hallo Niedersachsen" aus, teilte eine Sprecherin des Senders am Samstag mit. Das Publikum konnte lediglich auf die Onlineseite des Magazins zurückgreifen.

Auch die Radionachrichten waren betroffen. Zwar konnten sie gesendet werden, allerdings bereits um 17 Uhr – eine Stunde früher als gewohnt – für alle Radiowellen zusammengeschaltet. Alle Wellen von Radio Bremen sendeten weiter, teilweise fügte der Sender aber Musikstrecken ein.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt

Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich mehr als 100 Menschen - ein Viertel der Beschäftigten von Radio Bremen und der Bremedia – an dem Warnstreik von 16.30 Uhr bis 24 Uhr. Verdi fordert Gehalts- und Honorarsteigerungen von 10,5 Prozent für dieses Jahr. Der Sender bietet eine Anhebung der Entgelte um 2,25 Prozent in diesem Jahr und eine mögliche weitere Steigerung um 2,46 Prozent im nächsten Jahr an – gekoppelt an die Bedingung, nicht vor Mitte 2026 über weitere Entgeltsteigerungen zu verhandeln.

Die Gewerkschaft sieht in ihrer Tarifforderung lediglich den Versuch, annähernd die Einkommensverluste dieses Jahres und der vergangenen drei Jahre auszugleichen. In diesem Zeitraum stünden kumulierte Steigerungen von insgesamt 9 Prozent einer Inflation von bisher 19 Prozent gegenüber.

Sender setzt auf Verhandlungen

Radio Bremen setze auf Verhandlungsgespräche, erklärte die Sendersprecherin. Sie sprach von einer massiven unangekündigten Streikmaßnahme nach nur einer Verhandlungsrunde - das sei den Verhandlungen nicht zuträglich. "Leidtragend ist unser Publikum, für das wir gestern Abend versucht haben, so qualitätsvoll wie unter Streikbedingungen möglich weiterzusenden", sagte sie. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 25. Juni in Bremen statt.

Verdi sehe, unter welchem Druck die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht stünden, sagte Verhandlungsführer Peter Dinkloh. Daher fordere die Gewerkschaft lediglich den Ausgleich der Kaufkraftverluste der Beschäftigten. "Leider verweigert sich die Geschäftsführung derzeit unseren Argumenten und trägt dadurch die direkte Verantwortung für unseren Streik", erklärte er.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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