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Frachter "Sabine" im Emder Hafen: Bergung verzögert sich – wegen Wind und Justierung


"Sehr viel Fummelarbeit"
Bergung von Frachter "Sabine" verzögert sich

Von dpa
Aktualisiert am 19.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Mitarbeiter der Bergungsfirma begutachten mit Taschenlampen den Fortschritt der Bergung: Das Binnenschiff "Sabine" war Anfang Oktober beim Beladen mit Kies gesunken.Vergrößern des Bildes
Mitarbeiter der Bergungsfirma begutachten mit Taschenlampen den Fortschritt der Bergung: Das Binnenschiff "Sabine" war Anfang Oktober beim Beladen mit Kies gesunken. (Quelle: Lars Penning/dpa)

Warum der Frachter "Sabine" vor sechs Wochen sank, ist unklar. Nun wird das Schiff geborgen, aber das ist mühsam – vor allem aus einem Grund.

Die Bergung des gesunkenen Frachters "Sabine" im Emder Hafen wird zu einem Geduldsspiel – und verzögert sich mindestens bis Montag. Erst störten starke Windböen die Schiffsbergung, dann ging es um die richtige Trimmung des Wracks.

"Wir müssen alles justieren für den richtigen Tiefgang beim Eindocken", sagte Bergungsleiter Stephan Müller am Sonntagabend. Das werde die Nacht in Anspruch nehmen. Erst im Laufe des Montags werde das havarierte Schiff auf einer tauchfähigen Schwimmplattform eindocken können.

Bergung des Frachters "Sabine" startete am Freitag

Das 85 Meter lange und 9,50 Meter breite Binnenschiff war am 5. Oktober am Emder Südkai bei der Beladung mit gut 1.100 Tonnen Split aus bislang unbekannter Ursache gesunken. Die Besatzung konnte sich retten, die Ladung wurde nach und nach geborgen.

Am Freitag hatte die Sicherung des Frachters begonnen. Taucher brachten im Hafenbecken in elf Metern Tiefe an dem Schiff rund 20 Luftsäcke an, die nach und nach mit Luft gefüllt wurden, um den Havaristen anzuheben. In der Nacht zum Samstag sei das Wrack aufgeschwommen – in einem Stück und frei schwimmend, sagte Müller. Das galt zuvor als keinesfalls sicher.

Zunächst waren die Bergungskräfte davon ausgegangen, dass das Schiff schon am Freitagvormittag die Wasseroberfläche erreichen könne. Es stellte sich jedoch heraus, dass sich der Frachter wegen der Luftsäcke zwar bewegte, aber nicht vom Boden löste. Daher wurde begonnen, Schlick unter dem Schiff abzupumpen. Eine Sprecherin des Hafenbetreibers NPorts vermutete einen Sogeffekt, ähnlich wie bei einem Gummistiefel im Schlamm.

Am Samstag sei das Heck des Frachters mit weiteren Hebesäcken angehoben und umgesetzt worden, sagte Müller. Inzwischen sei es als schwerster Teil des Schiffes hoch genug fürs Einschwimmen auf der Schwimmplattform – und mit Ketten gesichert worden.

Das passiert nach der Bergung mit Frachter "Sabine"

Am Sonntag wollten die Bergungskräfte den Angaben zufolge mit dem Bug weiterarbeiten und ihn auf die richtige Höhe zum Eindocken bringen, wie der Bergungsleiter erklärte. Allerdings müssten die Bergungskräfte bei den weiteren Arbeiten auf das Wetter achten. Windstille und glatte See seien aber nicht erforderlich. Aber starker Wind sei "eine Herausforderung" für die Arbeitsboote.

Der Bug komme zwar immer höher, habe aber noch nicht den nötigen Tiefgang zum Eindocken: "Wir arbeiten Baustelle für Baustelle ab", sagte Müller am Sonntagabend. Es sei "sehr viel Fummelarbeit", die richtige Trimmung des leckgeschlagenen Schiffs zu erreichen.

Nach der Bergung soll der Frachter in Dänemark verschrottet werden. Für den Transport liegt den Angaben nach bereits ein Spezialschiff in Emden bereit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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