Juist in der Nordsee Honorar-Zoff: Inselarzt schmeißt Rettungsdienst hin
Eklat auf Juist: Ein Inselarzt hat seinen Rettungsdienst hingeschmissen. Schon im Sommer hatte es Streit wegen der Vergütung gegeben.
Dr. Martin Birkenfeld betreibt auf der ostfriesischen Insel Juist eine Arztpraxis und übernimmt auch Notdienste. Doch seinen Rettungsdienst hat er nun beendet.
Der Landkreis Aurich organisiert federführend den Rettungsdienst auf Juist, doch schon im Sommer hatte es Streit gegeben. "Seit zweieinhalb Jahren fordern wir die Verantwortlichen auf, eine angemessene Vergütung zu bezahlen", sagten Dr. Martin Birkenfeld und der weitere Inselarzt, Dr. Paul Okot-Opiro, damals gegenüber "Juist News".
Die Ärzte würden demnach nur eine Pauschale von 50 Euro pro 24-Stunden-Dienst sowie eine Pauschale, wenn ein Notfalleinsatz anfalle, erhalten. Außerdem müssten sie ihr Privatauto nutzen und den Ausfall in ihren Praxen stemmen. Sogar Straßengebühren würden anfallen. In den Augen der Ärzte sei das Honorar ein Unding in Anbetracht des zusätzlichen Aufwands.
Landkreis Aurich sucht Unterkunft für Arzt
Dr. Martin Birkenfeld stehe nun seit Ende Oktober nicht mehr für den Rettungsdienst zur Verfügung, der Vertrag mit dem Landkreis Aurich sei ausgelaufen, wie die "Nordwest-Zeitung" berichtet. Seine Praxis bleibe bestehen, auch Notdienste übernehme er weiterhin.
Dr. Paul Okot-Opiro ist nun der einzige Arzt, der den Rettungsdienst übernimmt. Der Landkreis Aurich will jedoch für Verstärkung vom Festland sorgen. Dafür wird auch eine Zweizimmerwohnung auf der Insel als Unterkunft gesucht.
- juistnews.de: Rettungsdienst auf Juist zukünftig ohne die Inselärzte?
- nwzonline.de: Inselarzt steigt nach Streit aus dem Rettungsdienst aus