t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Emsland: Zahlreiche Schlangen gefunden – Landkreis steht vor Rätsel


Rätselraten im Emsland
Neun Schlangen in elf Tagen: Woher stammen die vielen Königspythons?

Von t-online, stk

Aktualisiert am 07.09.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 109666094Vergrößern des Bildes
Ein Königspython (Symbolfoto): Ein ganzer Landkreis steht vor einem Mysterium. Niemand weiß, wo die zahlreichen Tiere herkommen. (Quelle: Fotostand / Grosshanten via www.imago-images.de)

Ein Landkreis ist in heller Aufregung. In kurzer Zeit werden zahlreiche Pythons gesichtet und eingefangen. Keiner weiß, woher sie stammen.

Was ist da los im Landkreis Emsland? Innerhalb von elf Tagen haben Einsatzkräfte insgesamt neun Würgeschlangen gefunden und eingefangen. Mehrere Medien berichteten über die rätselhaften Entdeckungen, ein Sprecher der Samtgemeine Dörpen bestätigte die Funde auf Nachfrage von t-online. Nun steht eine ganze Region vor einem Rätsel und fragt sich: Woher stammen die Tiere?

Beantworten könne diese Frage im Moment niemand, sagte der Sprecher. "Wir wissen es nicht", hieß es. "Bislang fehlen uns jegliche Anhaltspunkte, woher die Tiere stammen und warum und von wem sie ausgesetzt wurden." Fest stehe bislang nur, dass die Tiere allesamt an einem kleinen Baggersee nahe Walchum entdeckt worden waren.

Tierpark gerät an seine Grenzen

Der erste Königspython sei demnach am 19. August von Passanten am kleinen Teichbiotop gefunden worden, berichtete die Polizei. Bis zum Dienstag fanden sich dann nach und nach zunächst acht weitere Tiere. Als Einsatzkräfte gerade dabei waren, das Areal aus Sicherheitsgründen abzusperren, entdeckten sie Würgeschlange Nummer neun.

Für Anwohner bestehe allerdings keine akute Gefahr, sagte der Sprecher weiter. Die gefundenen Würgeschlangen seien noch relativ klein. Außerdem seien die Tiere aufgrund der für sie etwas zu niedrigen Temperaturen momentan sehr träge. Trotzdem wurde sicherheitshalber der Fundbereich großräumig abgesperrt, da nicht auszuschließen sei, dass Spaziergänger gebissen werden könnten. Bei allen Schlangen handele es sich den Erkenntnissen nach um Königspythons.

Die mutmaßlich ausgesetzten Tiere wurden alle in den Tierpark nach Nordhorn gebracht und würden wieder aufgepäppelt, sagte ein Polizeisprecher. Dort sei ein Tier mittlerweile gestorben, es sei in einem schlechten Zustand gewesen. Wesentlich mehr könne die Einrichtung nun nicht mehr aufnehmen, man stoße an seine Kapazitätsgrenzen, schreiben unter anderem der "NDR" und die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ).

Dem "NDR" sagte Zoo-Tierärztin Heike Weber: "Wenn es noch viel mehr Schlangen werden, müsste ich tatsächlich die anderen Auffangstationen des Landes Niedersachsen um Mithilfe bitten." Equipment zur Versorgung sei zwar vorhanden, aber der Platz gehe langsam aber sicher aus.

Auch das Ausland berichtet mittlerweile

Mittlerweile sind die zahlreichen Schlangenfunde auch im Ausland ein Thema. Die luxemburgische Tageszeitung "L’Essentiel" titelte am Donnerstag: "Im Emsland machen sich die Schlangen breit".

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Bis zum späten Donnerstagnachmittag seien keine weiteren Königspythons gesichtet worden. Das sei erfreulich, so Tierärztin Weber zum TV-Sender "RTL". Sie ergänzte dem Bericht nach: "Wir denken, dass das ein Privathalter sein muss, der viele Schlangen gehalten hat oder sogar ein Züchter, der seine Schlangen illegal entsorgt hat. So viele Schlangen – die können nicht ausgebüxt sein."

Warum der oder die Unbekannten die Tiere ausgesetzt haben könnten, darüber könne nur spekuliert werden. Weber mutmaßte bei "RTL", es könnten zu hohe Energiekosten für den Betrieb von Terrarien gewesen sein, die zu dieser Entscheidung führten. Es könne jedoch auch an Überforderung gelegen haben.

Königspythons sind Würgeschlangen, die vorrangig die Tropen West- und Zentralafrikas bewohnen und sich von Vögeln und kleinen Säugetieren ernähren. Dazu gehören unter anderem Mäuse oder Ratten. Die Tiere können bis zu zwei Meter lang werden und sind ungiftig.

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim (deutsch, Stand: 20.08.2023)
  • rtl.de: "Samtgemeinde Dörpen warnt: Noch eine Schlange gefunden!" (deutsch)
  • haz.de: "Rätsel um Schlangen: Neun Pythons an See im Emsland entdeckt" (deutsch, kostenpflichtig)
  • twitter.com: Profil von @lessentielde
  • Anfrage an die Samtgemeinde Dörpe
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website