Setzen, sechs! Bremen: Kein Ende der Bildungsmisere in Sicht
Bremen bleibt Schlusslicht: Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Bundesland in Sachen Schulqualität und Integration deutlich schlechter abschneidet als andere Länder.
Bremen hat sich bei einer aktuellen Studie zur Qualität der Bildungssysteme im Ländervergleich weiter verschlechtert. Im Ranking des jährlichen Bildungsmonitors der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bleibt das Bundesland weiterhin abgeschlagen auf dem letzten Platz. Im am Mittwoch vorgestellten Vergleich belegt Sachsen erneut Rang eins, gefolgt von Bayern und Thüringen.
Als die Stärken von Bremen wurden in der Studie Betreuungsbedingungen, Digitalisierung und Hochschule und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) genannt. Das Land belegte den Spitzenplatz bei Betreuungsbedingungen. Hier kann das Land mit seinen Verhältnissen im Bereich Schüler-Lehrer an Grundschulen und im dualen System, sowie bei der Betreuungsrelation an Hochschulen punkten.
Bildungsstudie zeigt: Schwächen bei Schulqualität und Integration
Bei der Betreuung im Kita-Alter sieht es aber schon anders aus: Vergleichsweise wenige Kinder besuchen einen Ganztagskindergarten. Zudem weist Bremen laut der Studie den höchsten Anteil an Ungelernten beim Personal in den Kindertageseinrichtungen auf.
Verbesserungspotenzial bestehe bei der Bildungsarmut, der Schulqualität, der Integration, der Ausgabenpriorisierung sowie der Förderinfrastruktur. Bei den Viertklässlern gibt es laut der Studie hohe Risikogruppen in den Bereichen Lesen, Hörverständnis und Mathematik. Die Schulabbrecherquote ist zudem höher als im Bundesdurchschnitt.
Bildungsmisere in Bremen
Bremen ist auch das Schlusslicht bei den IQB-Vergleichstests der Viertklässler in Mathematik, Lesen und Hörverständnis. Die Studienberechtigungsquote für ausländische Jugendliche ist unterdurchschnittlich und ein hoher Anteil von ihnen erreicht keinen Abschluss. Die Bildungsausgaben in Bremen sind demnach im Vergleich zu anderen öffentlichen Ausgaben gering.
Die INSM bezeichnet sich selbst als überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie finanziert. Beim Bildungsmonitor wird etwa untersucht, inwieweit ein Bildungssystem zur Fachkräftesicherung beiträgt oder Aufstiegsmöglichkeiten für den Einzelnen schafft. Dabei wird beispielsweise auf das Verhältnis der Bildungsausgaben pro Schüler zu den Gesamtausgaben öffentlicher Haushalte pro Einwohner geschaut. Zudem fließen Ergebnisse aus Bildungsstudien ein, etwa zur Lesekompetenz von Grundschülern.
- insm-bildungsmonitor.de: "Der INSM-Bildungsmonitor 2023"
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa