"Unzugängliche Region" Alarmierender Fund: Plastiktüte liegt 4.200 Meter tief in der Arktis

Plastikmüll in den Weltmeeren ist keine Neuigkeit, aber ein andauerndes Problem. Nun haben Forscher einen schockierenden Fund gemacht.
Die Plastikvermüllung der Ozeane in den Griff zu kriegen, gehört wahrscheinlich zu den herausforderndsten Aufgaben unserer Zeit. Doch wie massiv das Problem wirklich ist, zeigt ein alarmierender Fund von Forschern des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) aus Bremerhaven.
Die Leiterin des Instituts, Antje Boetius, berichtet täglich in ihrem Podcast-Tagebuch bei "Bremen Zwei" von der Expedition mit dem Forschungsschiff "Polarstern" durch die Arktis. Laut Boetius habe man in 4.200 Metern Wassertiefe die erste Plastiktüte gesehen – in einer "unzugänglichen Region".
Das Forschungsschiff ist in allen Richtungen von mindestens 500 Kilometern Meereis umgeben, dort gibt es kaum Häfen und Infrastruktur. Generell können dort nur Spezialschiffe fahren. Über den Plastikfund in dieser menschenleeren Gegend seien "alle ein bisschen traurig", sagt Boetius.
"Das Meereis schützt, dachte ich"
Der Fund überrascht die Meeresbiologin. In ihrer langjährigen Erfahrung in der Tiefseeforschung habe sie nur wenige Spuren von Menschen gefunden. "Das Meereis schützt, dachte ich", so die Forscherin in dem Podcast. Doch das ist nicht die einzige alarmierende Erkenntnis der Forscher vom Alfred-Wegener-Institut: Die Bestände des beliebten Speisefischs Dorsch gehen rapide zurück. Lesen Sie hier mehr dazu.
Das Forschungsschiff "Polarstern" war am 3. August vom norwegischen Tromsø aus in Richtung Nordpol gestartet. Zwei Monate lang werden etwa fünfzig Teilnehmende auf einer Expedition die Arktis im Wandel erforschen.
- butenunbinnen.de: "AWI-Forscher finden Plastiktüte auf Meeresgrund in der Arktis"
- Pressemitteilung des AWI: Augenzeugen des Arktischen Wandels