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Mückenplage: Deshalb gibt es immer noch so viele Stechmücken


Experte klärt auf
Mückeninvasion im Norden: Woher kommen die Plagegeister?

Von t-online, stk

Aktualisiert am 21.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Mückenschwarm (Symbolfoto): Trotz des nahenden Herbstes besiedeln die Insekten weiter zahlreiche Schlafzimmer und rauben Menschen den Schlaf. (Quelle: Jonas Walzberg, via www.imago-images.de/imago-images-bilder)
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Es surrt wieder im Norden Deutschlands: Millionen Mücken rauben einem den Schlaf, die Luft ist voll mit den Insekten. Warum gerade jetzt?

Und auf einmal sind sie da: Unzählige Stechmücken besiedeln Norddeutschland, dabei war es wochenlang ruhig um die Plagegeister. Warum das so ist, erklärt unter anderem der Experte Julian Heiermann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Er sagt: "Das kann noch ein sehr mückenreicher Sommer werden." Sprich: Menschen in Niedersachsen und Bremen werden wohl noch einige Wochen mit den Insekten zu kämpfen haben.

Seiner Einschätzung nach waren es die idealen Wetterbedingungen, die nun dazu führen, dass an vielen Orten gleichzeitig zahlreiche Mückenschwärme durch die Luft fliegen und vielen Menschen den Schlaf rauben. Dabei war die Zeit insbesondere zum Jahresbeginn turbulent für die Tiere.

Schwerer Start für Mücken in Norddeutschland

Zwar habe der milde und kurze Winter den Insekten in die Karten gespielt und dafür gesorgt, dass wenige Eier durch strengen Frost vernichtet wurden. Doch dann hätten die Insekten einen für sich eher suboptimalen Frühling erlebt. Weil März, April und Mai vielerorts viel zu trocken waren, sei es den Tieren kaum möglich gewesen, ihre Eier abzulegen. Kaum Pfützen, kaum gefüllte Regentonnen und sinkende Pegelstände in stehenden Gewässern – Mücken hatten es schwer.

Doch ihre Eiablage "können sie spätestens jetzt nachholen", sagt Heiermann. Die ausgiebigen Regenfälle in den letzten beiden Juliwochen sowie der ebenfalls regenreiche August, gepaart mit den danach folgenden hohen Temperaturen, verwandelte auch kleine Pfützen zu wahren Brutstätten der Insekten. Und auch wenn die Temperaturen nun weiter hoch bleiben sollten, so würden Gewässer kaum austrocknen.

Mückenweibchen legt zwischen 150 und 300 Eier pro Jahr

Die Eier der Stechmücke brauchen etwa zwei Wochen, dann schlüpfen aus ihren Larven die ersten flugfähigen Insekten. Und dann begeben sie sich auf Futtersuche – Tier- und Menschenblut versorgt die Tiere mit wichtigen Proteinen. Ein Mückenweibchen kann zwischen 150 und 300 Eier ablegen und pro Jahr können sich daraus etwa sechs bis sieben Generationen entwickeln, erklärt das Umweltbundesamt auf seiner Webseite.

Meist reiche bereits ein Hochwasserereignis und die Insekten fänden ideale Brutbedingungen vor. Davon ereigneten sich in ganz Deutschland in diesem Jahr mehrere. Und auch wenn ein Jahr mal mückenarm verlaufen sollte, so heiße das nicht, dass es im kommenden Jahr ebenfalls so sein muss. Denn: Die Eier einiger Mückenarten können auch strenge Winter überdauern, so das Umweltbundesamt.

Gefahr durch eingeschleppte Arten

Durch den Klimawandel und den damit steigenden Temperaturen würden immer häufiger auch Arten aus tropischen Regionen in Deutschland gute Lebensbedingungen vorfinden. "Das Risiko einer Infektion mit tropischen Erregern in Deutschland", so das Umweltbundesamt, "wird derzeit als äußerst gering eingeschätzt, kann aber insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine Zunahme infizierter Reisender zu verzeichnen ist, nicht völlig ausgeschlossen werden".

Unter anderem breitet sich in Deutschland vermehrt die Asiatische Tigermücke aus. Erste Bundesländer haben deshalb schon Maßnahmen ergriffen. In Hamburg bitten Experten um die Mithilfe der Bevölkerung und rufen dazu auf, gefundene Exemplare einzufrieren. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier. Auch in Berlin gehen die Behörden verstärkt gegen das Insekt vor. Die Stadt hat eigens dafür eine Anlaufstelle eingerichtet.

Verwendete Quellen
  • nabu.de: Achtung: Stechmücken im Anflug
  • umweltbundesamt.de: Stechmücken - Häufig gestellte Fragen und Antworten
  • nabu.de: Die surrenden Schlafräuber
  • Eigene Recherche
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