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Nordsee ohne Küstenschutz: So würden die Überschwemmungen aussehen


Küsten in der Klimakrise
Norddeutschland würde versinken: So wichtig ist Küstenschutz

Von t-online, kg

Aktualisiert am 29.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein Sturm am Rysumer Nacken in Ostfriesland: Ähnlich gewaltig könnte sich das Meer bei Emden entwickeln (Symbolbild). (Quelle: CHROMORANGE / Rolf Poetsch via www.imago-images.de)
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Der steigende Meeresspiegel bedroht die Küstenregion. Ohne Deichbau würde eine Katastrophe drohen.

Für das Emsland würde es schlimm ausgehen: Die Stadt Aurich, heute noch gut 30 Kilometer von der Küste entfernt, würde wohl einen Stadtstrand bekommen. Städte wie Norden oder Emden wären längst im Meer versunken, auch viele Dörfer im Landkreis Leer wären untergegangen.

Auch Bremen und die Wesermündung würden sich massiv verändern. Gebiete südlich von Wulsdorf bei Bremerhaven wären überspült, Nordenham wäre ganz untergegangen. Der Landkreis Wesermarsch würde fast komplett im Meer versinken. Und bei Bremen würde die Ochtumniederung in der Nordsee enden. Bremen hätte plötzlich zwischen der A281 und dem Industriegebiet Niedervieland einen direkten Zugang zum Meer.

Ohne Deiche droht Katastrophe

Zugegeben: Es ist das schlimmste Szenario, das Forscher der Hafencity Universität in Hamburg errechnet haben. Dabei wurde nicht nur der drastisch steigende Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 einbezogen, sondern vor allem mangelnder Küstenschutz. In der Berechnung steigt der Meeresspiegel um enorme 140 Zentimeter an. Ohne Deiche und Überflutungsgebiete bahnt sich für den Norden eine Katastrophe an.

Aber auch das gemäßigte Szenario, bei dem der Meeresspiegel nur um 47 Zentimeter ansteigt, würde bei fehlendem Küstenschutz verheerend ausfallen. Die überfluteten Flächen wären sogar nur minimal kleiner. Das zeigt: Ein moderner, funktionierender Küstenschutz ist enorm wichtig für die Sicherheit der Bewohner.

"Küstenschutz ist Daueraufgabe"

Das weiß auch das Land Niedersachsen. "Küstenschutz ist eine Daueraufgabe – schließlich ist das Land Niedersachsen auf rund 14 Prozent seiner Fläche durch Sturmfluten gefährdet", schreibt der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.

"Große Fortschritte im Küstenschutz hat es vor allem deshalb gegeben, weil das Land Niedersachsen kontinuierlich seit 1955 umgerechnet rund drei Milliarden Euro in den Küstenschutz investiert hat. Inzwischen sind die höchsten Deiche bis zu neun Meter hoch. Die Sturmflut vom Nikolaustag 2013, die der Küste und den Inseln höhere Wasserstände bescherte als die Sturmflut von 1962 und 1976, hat gezeigt, dass unsere Deiche gegen die Fluten gut gerüstet sind." Wie das Helmholtz-Zentrum berichtet, ist der Meeresspiegel an der Nordsee innerhalb von 100 Jahren durchschnittlich um 20 Zentimeter angestiegen.

Die gute Nachricht: Mit funktionierendem Küstenschutz ist die Region in weiten Teilen geschützt. Lediglich Überflutungsgebiete würden dauerhaft unter Wasser liegen.

Verwendete Quellen
  • sealevelrise.hcu-hamburg.de
  • meeresspiegel-monitor.de
  • hereon.de: Norddeutsches Küsten- und Klimabüro
  • eskp.de: Küstenschutzbedarf an Nord- und Ostsee
  • nlwkn.niedersachsen.de: Küstenschutz in Niedersachsen: Ein erster Überblick
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