Nordsee-Frachter brennt Experte warnt vor Ölkatastrophe im Wattenmeer
Dramatische Szenen in der Nordsee: Ein Feuer auf einem Frachtschiff kostete einem Besatzungsmitglied das Leben. Ein Experte zeichnet nun ein düsteres Szenario.
Vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland ist Feuer auf einem Frachtschiff mit rund 3.000 Autos ausgebrochen. Ein Mensch sei ums Leben gekommen, teilte die Küstenwache am Mittwoch mit. Die übrigen 22 Mitglieder der Besatzung konnten demnach gerettet werden, einige seien verletzt worden. Lesen Sie hier mehr dazu. Ein Experte warnt nun vor einer großen Katastrophe, die folgen könnte.
Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace, fürchtet, dass große Menge Öl des Frachters in die Nordsee geraten. Dann sei "das ganze Ökosystem in Gefahr", weil das Öl ins Watt eindringen und dort über Jahre hinweg bleiben würde.
Die "Fremantle Highway" war in Bremerhaven gestartet und auf dem Weg nach Ägypten, als das Feuer ausbrach. Einsatzkräfte versuchen, das Feuer an Bord zu löschen und ein Sinken des Schiffs zu verhindern. "Sollte sie havarieren, sollte Öl austreten, dann droht der gesamten deutschen Nordseeküste eine Ölpest, und die Ausmaße kann man sich gar nicht vorstellen", so der Experte in einem Interview.
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Experte befürchtet Havarie des Frachters
Auslaufendes Öl würde durch die Strömung bis ins deutsche Wattenmeer gelangen und eine tödliche Gefahr für dort lebende Vögel darstellen. "Das ganze Ökosystem wäre in Gefahr", so Thilo Maack, und befürchtet eine "riesen Katastrophe" mit verheerenden Schäden. Sollte dies passieren, würde es im schlimmsten Fall Jahrzehnte dauern, das Wattenmeer vom Öl zu befreien.
Bevor das Schweröl des Frachters, der mit vollen Bunkern unterwegs war, abgepumpt werden könne, müsse das Feuer erstmal gelöscht werden. Der Meeresbiologe hofft, dass das Schiff nicht havariert und bricht. Denn dann käme es zu einer "Ökokatastrophe in der deutschen Nordsee".
- Eigene Recherche
- news5.de: Interview mit Thilo Maack