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Atommüll-Lager Unterweser: Ministerium gibt zu, dass Deich zu niedrig ist


Ex-AKW Unterweser
Deich nahe Atommülllager ist zu niedrig

Von dpa
Aktualisiert am 09.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Das ehemalige Kernkraftwerk Unterweser liegt direkt am Fluss (Archivbild): Dort lagern radioaktive Abfälle.Vergrößern des Bildes
Das ehemalige Kernkraftwerk Unterweser liegt direkt am Fluss (Archivbild): Dort lagern radioaktive Abfälle. (Quelle: imago stock&people)
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Eine niedersächsische Behörde gibt zu, dass ein wichtiger Deich an einem Lager für Atommüll zu niedrig ist. Besonders pikant: Der Bund weiß angeblich von nichts.

Ein Deich in der Nähe des Brennelemente-Zwischenlagers Unterweser im Landkreis Wesermarsch ist an zwei Stellen gering zu niedrig. Das hat das niedersächsische Umweltministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Das Ministerium stützt sich auf Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Das Ministerium geht jedoch nicht davon aus, dass der Deich bei einer Sturmflut versagen würde. Allerdings könne nie ganz ausgeschlossen werden, dass dies geschehe und dass in einem solchen Fall das Lager von einströmendem Wasser betroffen wäre.

Am Standort Unterweser gibt es drei Zwischenlager. Zwei sind für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, eines für hochradioaktive. Die Zwischenlager befinden sich auf dem Betriebsgelände des früheren Kernkraftwerks Unterweser in der Nähe der Weser. Die für die Sicherheit der Zwischenlager zuständige BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung teilte mit, keine Kenntnis davon zu haben, dass der Deich in der Nähe des Standorts nicht hoch genug sei.

Atomgegner fordern schnelles Eingreifen

Der Atomkraftgegner Hans-Otto Meyer-Ott von der Gruppe Arbeitskreis Wesermarsch fordert, die Mängel müssten behoben werden. Ihm zufolge hätte ein Deichbruch bei einer Sturmflut zur Folge, dass Wasser auf das Gelände des früheren Atomkraftwerks gelangen könnte. Dort gefährde es gegebenenfalls die Zwischenlager mit den radioaktiven Abfällen. Er fordert, dass in dem Bereich ein zusätzlicher Ringdeich gebaut werde.

Der BGZ zufolge sind die Auswirkungen eines Jahrtausend-Hochwassers bereits umfassend während der Genehmigungsverfahren betrachtet und bewertet worden. Das Ergebnis: Es gehe von dem eingelagerten Material keine Gefahr für Mensch und Umwelt aus. Sollte das Gelände trotz des Deichs überflutet werden, griffen weitere Schutzmaßnahmen, teilte die BGZ mit. Die Lager verfügten beispielsweise über Türen mit Stahlplatten und aufblasbaren Dichtungen, die auch bei Hochwasser schützten.

Ministerium: Deich falls nötig mit Sandsäcken aufstocken

Auch das Umweltministerium weist darauf hin, dass bauliche Maßnahmen getroffen worden seien, um das Lager vor einer Überflutung zu schützen. Zudem könne im Fall eines Hochwassers die stellenweise fehlende Höhe des Deichs ausgeglichen werden – beispielsweise mit Sandsäcken. Der Ernstfall wird dem Ministerium zufolge regelmäßig geprobt.

Es bestehe trotz geringer Fehlhöhen nach dem Niedersächsischen Deichgesetz Handlungsbedarf. Die Stellen müssten folglich ausgeglichen werden. Allerdings gebe es viele nötige Vorhaben des Küstenschutzes.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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