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Nordsee im im Winter: Welche Insel ist die beste? | Tipp ab Bremen


Ostfriesische Inseln im Check
Von Borkum bis Wangerooge: Welche Insel passt zu Ihnen?

Von t-online, kg

Aktualisiert am 14.11.2024Lesedauer: 5 Min.
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Strand von Baltrum (Archivfoto): Nach Einwohnern gemessen, ist sie die kleinste der Ostfriesischen Inseln. (Quelle: IMAGO/McPHOTO/W. Boyungs/imago)

Entspannte Tage mit Wellness? Oder lieber Strandurlaub mit den Kindern? Die ostfriesischen Inseln können alles. Welche ist für Sie die richtige Insel?

Direkt vor der Küste Niedersachsens reihen sich die sieben ostfriesischen Inseln auf. Jährlich ziehen die Eilande knapp 600.000 Urlauber an, die 4,1 Millionen Übernachtungen buchen. Beliebteste Insel ist dabei Borkum mit allein rund 300.000 Gästen.

Doch die einzelnen Inseln unterscheiden sich: Einige sind wahre Zugvögel-Magnete. Andere punkten mit Festivals und Live-Musik. Und wieder andere bieten Highlights für Kinder.

Die Anreise ab Bremen gestaltet sich allerdings nicht immer ganz einfach. So erreicht man Borkum per Fähre ab Emden oder der niederländischen Stadt Eemshaven. Juist wird von Norden ab per Fähre angesteuert. Das gilt auch für Norderney. Wer nach Spiekeroog möchte, nutzt die Fähre ab Neuharlingersiel. Die kleine Insel Baltrum wird von Neßmersiel angelaufen, Langeoog hingegen von Bensersiel. Und Wangerooge erreichen Urlauber ab Harlesiel. Gerade die kleineren Fährhäfen haben keinen Bahnanschluss: Ohne Auto ist da nichts zu machen. Dennoch lohnt sich die Anreise für Tagesausflüge meist nicht.

1. Borkum

Die größte der ostfriesischen Insel liegt ganz im Westen und ist mit 30 Kilometern am weitesten vom Festland entfernt. Diese besonders Lage bietet Hochseeklima auf der Insel – und die pollenarme und jodhaltige Luft lohnt sich vor allem für Heuschnupfen-Geplagte. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung hat das Heilbad 2013 als erste Insel in Europa als allergikerfreundlich zertifiziert.

Die Überfahrt dauert gut zwei Stunden von Emden aus. Auf der Insel warten rund 130 Kilometer Wander- und Radwege durch eine wunderschöne Landschaft aus Dünen, Wald, Heidelandschaften und Watt. Auf der Insel leben Greifvögel und es gibt seltene Orchideenarten.

Auf der Insel dürfen Autos fahren, Urlauber können ihren Pkw auf der Fähre mitnehmen. Allerdings gibt es in der Hauptsaison Einschränkungen: So dürfen Autos nachts und im Zentrum der Insel nicht gefahren werden. Wer ohne Auto anreist, kann den Bus nehmen, der über die Insel fährt. Auch Fahrräder und E-Bikes kann man mieten. Und: Eine kleine Inselbahn pendelt mehrmals täglich zwischen dem Anleger der Fähre und dem Zentrum.

Wer sollte die Insel besuchen: Allergiker, Naturfreunde, sportliche Radurlauber.

2. Juist

Darf es ein bisschen Entschleunigung sein? Die Insel Juist besteht aus Sand – und kam so auch zu ihrem Namen: "Güst" bedeutet im Friesischen unfruchtbar. Denn für Landwirtschaft ist der Boden kaum geeignet. Und auch der Tourismus lässt es langsam angehen.

Da durch die ungünstigen Tide die Fähren nicht so häufig nach Juist fahren, bleiben große Besucherströme aus. Richtig voll wird es hier nicht. Pferdetaxis bringen die Urlauber zu ihren Unterkünften, Autos gibt es nicht auf der Insel.

Die Insel ist zwar nur 500 Meter breit, aber dafür 17 Kilometer lang und genauso lang ist auch der herrliche Sandstrand. Im Dorf, dem Hauptort Juist, gibt es ein Thalasso-Zentrum und ein Meerwasser-Erlebnisbad. Also kann auch bei schlechtem Wetter geplantscht werden.

Wer sollte die Insel besuchen: Strandwanderer, Menschen, die Entschleunigung suchen, Radfahrer

3. Norderney

Die zweitgrößte der ostfriesischen Inseln ist mit über 6.000 Bewohnern auch die bevölkerungsreichste. Bei so vielen Menschen ist auch die gesundheitliche Versorgung top: Neben Ärzten und Apotheken gibt es auch ein kleines Krankenhaus.

Die Insel besticht im Osten mit unbewohnter Natur. Doch bekannt ist die Insel eher für Thalasso-Anwendungen und Veranstaltungen. So dreht sich das "White Sands Festival" an Pfingsten um Sport rund ums Meer: Vom Kiten bis zum Beachvolleyball ist alles dabei. Zum Ende des Sommers lockt ein Triathlon Sportler auf die Insel. Darüber hinaus werden klassische Konzerte und Popfestivals veranstaltet.

Und wem das Programm noch nicht reicht, der kann in die Geschichte der Insel eintauchen. Denn Norderney ist das älteste deutsche Nordseebad, das bereits 1797 gegründet wurde. Einige Museen, die Marienhöhe und der Leuchtturm zeugen von der Geschichte der Insel.

Wer sollte die Insel besuchen: Kultur- und Geschichtsinteressierte, Wellness-Freunde.

 
 
 
 
 
 
 

4. Baltrum

Die kleine Insel Baltrum war für den zauberhaften Sandstrand berühmt – doch Anfang 2022 trug eine Sturmflut einen großen Teil davon ab, der wieder aufgeschüttet wurde.

Baltrum ist die kleinste der ostfriesischen Inseln: Gerade einmal 1,5 Kilometer breit und fünf Kilometer lang ist das Eiland. Die autofreie Insel liegt inmitten des Nationalparks "Niedersächsisches Wattenmeer" und bietet einer beeindruckenden Vogelwelt ein Zuhause. Hobby-Ornithologen kommen also auf ihre Kosten. Darüber hinaus bietet die besondere Lage der Insel für Kitesurfer ein perfektes Revier.

Große Partys gibt es nicht, stattdessen hat sich Baltrum auf Reisende mit kleinen Kindern eingestellt. Denn der flache Strand ist prima auch für kleine Gäste geeignet. Für sie bietet die Insel ebenfalls allerlei: Es gibt einen großen überdachten Spielplatz, den "Onnos Kinnerspöölhus", Wattwanderungen für Kinder und ein Meerwasser-Freizeitbad.

Baltrum hat sich auf Gäste mit Beeinträchtigung eingestellt: Ein neues Inselmobil bringt mobilitätseingeschränkte Urlauber vom Hafen bis zur Unterkunft. Dieses Angebot stammt von ehrenamtlichen Insulanern. Auch ein solarbetriebener Sandrollstuhl kann gemietet werden.

Wer sollte die Insel besuchen: Menschen mit Rollator oder Rollstuhl, Familien mit kleinen Kindern, Vogelbeobachter.

5. Langeoog

Auch Langeoog setzt auf Autofreiheit: Die Insel ist also prima für Urlauber, die mit dem Rad anreisen. Allerdings macht die Kurverwaltung darauf aufmerksam, dass zwischen Ostern und Ende der Herbstferien ein Fahrradfahrverbot im Ortskern gilt. Fußgänger haben immer Vorrang: Seit 2010 ist das Zentrum des Orts als Fußgängerzone ausgewiesen.

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Zwei Drittel der Insel sind Teil des Nationalparks Wattenmeer und stehen unter Schutz, hier kann gewandert werden – allerdings nicht auf eigene Faust. Geführte Wanderungen und zwei Lehrpfade bringen die Flora und Fauna den Gästen näher. Mit etwas Glück können auch Seehunde beobachtet werden.

Langeoog verfügt zudem über einen 14 kilometerlangen Sandstrand, der allerdings 2022 stark abgetragen wurde und wieder aufgeschüttet werden musste. Darüber hinaus gibt es ein kleines Heimatmuseum und eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert auf der Insel.

Wer sollte die Insel besuchen: Urlauber, die von allem ein bisschen wollen, Familien mit Kindern, Natur-Interessierte.

Video | Das sind die beliebtesten Urlaubsziele an der Nordsee
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6. Spiekeroog

Bedächtig und traditionsreich gibt sich die vorletzte der ostfriesischen Inseln. Nur 18 Quadratkilometer misst die Insel, die mit Sandstrand und Salzwiesen, einem Hallenbad und einem hübschen Dörfchen eher beschaulich daherkommt. Erholung und Entschleunigung, dafür steht Spiekeroog. "Hier ticken die Uhren anders und "Glück" ist hier nicht nur ein Wort, sondern ein Gefühl" – so wirbt die Insel selbst für sich.

Die Fortbewegung auf der Insel ist nicht ganz einfach. Autos sind ganz verboten, Fahrräder nur außerhalb des Dorfes zugelassen. Wer von A nach B will, geht zu Fuß oder nutzt die Pferdekutsche. Oder noch besser: die Pferdebahn.

Auf Spiekeroog fährt Deutschlands einzige Pferdeeisenbahn. Das Schienenfahrzeug wird von Pferden gezogen. Früher, bis 1981, gab es eine Diesellok. Nun ziehen wieder Pferde wie in alten Zeiten die Museumsbahn.

Wer sollte die Insel besuchen: Eisenbahn-Freunde, Menschen, die relaxen wollen.

7. Wangerooge

Das Festland ist ganz nah: Nur acht Kilometer liegen zwischen der östlichsten ostfriesischen Insel und Harlesiel. Die Fähre braucht nur 45 Minuten. Nach dem Anlegen steigen die Urlauber in die Inselbahn, die sie in das fünf Kilometer entfernte Dorf bringt. Die Fahrt lohnt sich, denn die kleine Schmalspurbahn rattert durch geschützte Salzwiesen, die Besucher nicht betreten dürfen.

Die geschützten Areale auf der Insel werden von anderen Gästen intensiv genutzt: Auf Wangerooge machen Europas Zugvögel halt. Im Frühjahr zwischen April und Mai und im Herbst zwischen August und Oktober legen dort Tausende Vögel einen Stopp ein, bevor es weiter Richtung Skandinavien geht.

Die beeindruckende Natur steht bei der zweitkleinsten Insel im Vordrgrund. Vogelkundler haben hier viel zu sehen. Aber auch bei Strandspaziergängen lässt sich die Insel erkunden. Tipp: Regelmäßig wird am Strand Bernstein gefunden.

Wer sollte die Insel besuchen: Natur- und Wanderfreunde, Familien

Verwendete Quellen
  • baltrum.de: Besuch der Webseite
  • langeoog.de: Besuch der Webseite
  • borkum.de: Besuch der Webseite
  • norderney.de: Besuch der Webseite
  • juist.de: Besuch der Webseite
  • wangerooge.de: Besuch der Webseite
  • spiekeroog.de: Besuch der Webseite
  • planet-wissen.de: Ostfriesische Inseln
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